22. Oktober, 2024

KI

DGB fordert Rahmenbedingungen für KI in der Arbeitswelt: Zwischen Chancen und Risiken

DGB fordert Rahmenbedingungen für KI in der Arbeitswelt: Zwischen Chancen und Risiken

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verlangt grundlegende Regelungen zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt. In einem aktuellen Diskussionspapier, vorgestellt auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main, plädiert die Gewerkschaft für die Stärkung von Tarifautonomie und Mitbestimmung in Betrieben. KI birgt enorme Potenziale zur Verbesserung der Produktivität und Arbeitsbedingungen. Der DGB sieht darin sogar eine Chance zur Linderung des Fachkräftemangels. Allerdings ist die Nutzung von KI kein Selbstläufer für die Schaffung guter Arbeit. Wichtig sei ein differenzierter Umgang mit verschiedenen KI-Anwendungen, da diese unterschiedliche Risiken bergen. Ein System zur Personalentscheidung etwa habe ein höheres Gefährdungspotenzial als eines zur Qualitätskontrolle in der Produktion. Kritisch sieht der DGB vor allem die Möglichkeit von KI-gestützten Leistungsprognosen, die auf einzelne Beschäftigte oder Gruppen abzielen könnten. Derartige Prognosen sollten nach Vorstellung der Gewerkschaft ausdrücklich unterbunden werden. Im Diskussionspapier wird der europäische AI Act als progressiver Schritt gewürdigt. Dennoch bemängelt der DGB bestimmte Regelungen als zu komplex und wenig praxisnah für die Arbeitswelt. Er fordert verpflichtende betriebliche Folgenabschätzungen für alle Arten von KI-Anwendungen. Durch einen klaren Rechtsrahmen will der DGB sicherstellen, dass KI ein Gewinn für die Beschäftigten ist und die positiven Aspekte der Technologie für gute Arbeitsbedingungen effektiv genutzt werden können.