Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat seine Forderung bekräftigt, den Mindestlohn in Deutschland auf etwa 15 Euro anzuheben. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell betonte in Berlin, der gewünschte Lohn solle 60 Prozent des Medianlohns ausmachen, was etwa 14,80 Euro entsprechen würde. Diesen Maßstab müsse die Mindestlohnkommission bei ihren kommenden Verhandlungen berücksichtigen. In dieser Kommission sitzen sowohl Spitzenvertreter der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer, wobei Körzell ebenfalls Teil dieser Runde ist. Seit dem 1. Januar wurde der gesetzliche Mindestlohn bereits von 12,41 auf 12,82 Euro pro Stunde erhöht. Doch Körzell kritisiert, dass dies in Anbetracht der aktuellen Inflationslage nicht ausreichend sei. Gemeinsam mit SPD und Grünen vertritt er die Ansicht, dass der Mindestlohn auf etwa 15 Euro festgelegt werden sollte. Die Mindestlohnkommission, in der die Sozialpartner zusammenkommen, ist dazu angehalten, anhand der bisherigen Entwicklung der Tariflöhne eine Einigung über die künftige Anpassung der Lohnuntergrenze zu erzielen, idealerweise ohne politischen Einfluss. Ein solcher Konsens wird nun mit Spannung erwartet.