Die kontroverse Beteiligung eines Finanzinvestors an den Fernseherlösen der Bundesliga sorgt weiterhin für Unruhe unter Fußballfans und veranlasst die Deutsche Fußball Liga (DFL) zum Handeln. In einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme kündigte der Liga-Verband an, dass das Präsidium der DFL Gespräche mit Vertretern der Fanszenen führen wolle. Ziel sei es, einen konstruktiven Austausch zu den aktuellen Spannungen zu fördern, in dem unterschiedliche Ansichten zur Sprache kommen und diskutiert werden. Zum Zeitpunkt eines Treffens lieferten die Verantwortlichen jedoch noch keine detaillierten Informationen.
Die Initiative für den Dialog folgt auf eine Intensivierung der Proteste am vorangegangenen Wochenende. Die DFL verdeutlicht in ihrer Mitteilung, dass man die ablehnende Haltung der Fans gegenüber dem Investorenmodell durchaus respektiere, dennoch sei es essenziell, auch die Argumente der anderen Seite anzuhören und zu erörtern. Der Verband erinnerte hierbei an bestehende Diskurse auf der Ebene der einzelnen Clubs, wo bereits mehrfach mit Fangruppierungen kommuniziert wurde.
Die Auseinandersetzung dreht sich vor allem um den aufkommenden Widerstand gegen den Plan der DFL, einen Finanzinvestor durch die Abtretung eines Anteils an den Einnahmen aus TV-Verträgen an Bord zu holen, wofür dieser eine Milliarde Euro zahlen soll. Die Vereinbarung wurde im Dezember von den Proficlubs der DFL knapp mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit gebilligt. Ein Thema, das besonders aufgrund der Abstimmungsdissonanz von Martin Kind, Präsident von Hannover 96, für Gesprächsstoff sorgte, da dieser entgegen der Weisungen des Stammvereins abgestimmt hatte.
Inmitten dieser Diskussionen entsteht ein verstärkter Druck innerhalb einiger Clubs, eine erneute Abstimmung zu erwägen, auch wenn sich die DFL bisher dazu nicht geäußert hat.