Der Euro hat nach einem kurzzeitigen Kursrutsch infolge des Zinsentscheides der US-Notenbank in der Wochenmitte wieder Boden gutgemacht. Am Donnerstagvormittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,0394 US-Dollar gehandelt, nachdem sie vor der Zinsentscheidung noch etwa einen Cent höher notierte. Der offizielle Referenzkurs der Europäischen Zentralbank für den Euro war am Vortag auf 1,0496 Dollar festgesetzt worden, leicht gesunken von 1,0497 Dollar am Dienstag.
In den USA senkte die Federal Reserve zum dritten Mal hintereinander ihren Leitzins, relativierte jedoch angesichts der anhaltend hohen Inflation die zuvor geplanten Zinssenkungen für das kommende Jahr. Diese vorsichtigere Haltung beflügelte den Dollar und setzte den Euro unter Druck. Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank unterstrich die Bedeutung der neuen Inflationsprognosen der Fed, die bei der Pressekonferenz mit Notenbankchef Jerome Powell im Mittelpunkt standen. Powell machte deutlich, dass die Bekämpfung der Inflation weiterhin oberste Priorität habe, was in Kombination mit einem stabilen Arbeitsmarkt weiteren Spielraum für Zinssenkungen mittelfristig einschränkt.
Unterdessen geriet der japanische Yen im Zuge der geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan ins Hintertreffen. Trotz der Erwartungen einiger Volkswirte bestätigte die japanische Notenbank ihren Leitzins von 0,25 Prozent. Notenbankchef Kazuo Ueda verstärkte auf der nachfolgenden Pressekonferenz durch seine Aussagen zusätzliche Unsicherheit, da der Yen gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit Juli fiel. Ueda deutete an, dass die nächsten Tarifverhandlungen im Frühjahr abgewartet werden müssen, was Zweifel an einer möglichen Zinserhöhung im Januar aufkommen ließ.