03. Oktober, 2024

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Deutz kürzt Jahresziele: Anleger zeigen sich enttäuscht

Deutz kürzt Jahresziele: Anleger zeigen sich enttäuscht

Der renommierte Motorenhersteller Deutz senkt aufgrund einer anhaltend schwachen Nachfrage seine Jahresziele und plant umfassende Kostensenkungen. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem die verstärkte Einführung von Kurzarbeit, wie das im SDax notierte Unternehmen nun bekanntgab. Durch strukturelle Anpassungen sollen sowohl direkte als auch indirekte Kosten dauerhaft gesenkt und die Effizienz kontinuierlich gesteigert werden. Diese Nachrichten kamen beim Kapitalmarkt nicht gut an, denn die Aktionäre reagierten prompt: Der Aktienkurs stürzte um 16 Prozent ab. Die Führung von Deutz hat die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf nunmehr rund 1,8 Milliarden Euro reduziert, nachdem zuvor noch mit 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro gerechnet wurde. Die operative Marge vor Sondereffekten (Ebit-Marge) soll zudem lediglich zwischen 4 und 5 Prozent liegen – ein Rückgang im Vergleich zur bisherigen Erwartung von 5 bis 6,5 Prozent. Auch die Motorenverkaufszahlen wurden korrigiert: Weniger als 150.000 Motoren sollen nun abgesetzt werden, statt der maximal 160.000, die bisher vorgesehen waren. Die schwache Nachfrage wird den Prognosen zufolge noch bis Jahresende fortbestehen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Deutz 187.000 Motoren verkauft und dabei etwa zwei Milliarden Euro Umsatz erreicht, mit einem operativen Gewinn von 123,5 Millionen Euro und einer Marge von sechs Prozent. Diese Bilanzzahlen beinhalten allerdings noch die Erträge der Elektromotortochter Torqeedo, die im April an Yamaha verkauft wurde. Die wirtschaftliche Schwäche beschäftigt Deutz schon seit geraumer Zeit. Allerdings wird betont, dass man trotz der schwierigen Marktbedingungen im Gegensatz zu früher profitabel wirtschaften könne, so Sebastian Schulte, der Vorstandsvorsitzende von Deutz, im August. Kürzlich wurde außerdem bekannt, dass der Finanzchef Timo Krutoff Deutz Ende November verlassen wird. Er wird durch Oliver Neu ersetzt, der bereits zum 1. Oktober das Amt übernimmt und bisher Abteilungen wie Rechnungswesen und Risikomanagement leitete. Neu bringt Erfahrung aus verschiedenen Tätigkeiten bei Thyssenkrupp mit. Zwei wichtige Daten stehen in Kürze an: Am 8. Oktober plant Deutz einen Kapitalmarkttag, während die Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal am 7. November vorgesehen ist.