11. Februar, 2025

Wirtschaft

Deutschlandticket trotzt Preisanstieg: Treue bleibt, Wachstumspotenzial begrenzt

Deutschlandticket trotzt Preisanstieg: Treue bleibt, Wachstumspotenzial begrenzt

Die jüngste Preiserhöhung des Deutschlandtickets im öffentlichen Nahverkehr scheint die Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer nicht abzuschrecken. Trotz eines Preisanstiegs von 20 Prozent konnte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) keine massenhafte Abwanderung verzeichnen. Ingo Wortmann, der Präsident des VDV, äußerte, dass die Kündigungsquote im Januar 2025 bei 8,1 Prozent lag, was im Vergleich zu den monatlich rund sieben Prozent im Vorjahr einen geringen Anstieg darstellt. Dennoch bleibt der finanzielle Spielraum für weitere Preiserhöhungen eingeschränkt. Wie der Hauptgeschäftsführer des VDV, Oliver Wolff, betonte, würde eine zusätzliche Erhöhung um 20 Euro die Situation verschärfen. Das Deutschlandticket, das bundesweit für den Regional- und Nahverkehr gültig ist, kostet seit Jahresbeginn 58 Euro monatlich, nachdem es um neun Euro angehoben wurde. Das ambitionierte Ziel, bis Ende 2024 etwa 15 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen, wurde mit etwa 13,5 Millionen verfehlten. Der Grund hierfür liegt unter anderem darin, dass viele Unternehmen aufgrund unsicherer politischer und finanzieller Rahmenbedingungen weiterhin zögern, das Ticket vergünstigt an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzugeben. Trotz dieser Herausforderungen erholt sich der Nahverkehr in Deutschland langsam von der pandemiebedingten Flaute. Mit rund 9,8 Milliarden Fahrgästen im letzten Jahr, was einem Anstieg von 300 Millionen im Vergleich zum Vorjahr entspricht, zeigt sich ein positiver Trend. Gleichzeitig bleibt die finanzielle Stabilität vieler Verkehrsunternehmen angesichts gestiegener Betriebskosten und sinkender Ticketeinnahmen angespannt, wie die Verantwortlichen des Verbandes betonen.