Das Deutschlandticket bleibt den Nutzern im Nahverkehr zumindest bis Ende des nächsten Jahres erhalten. Nach langwierigen Beratungen ist sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat eine Einigung zur notwendigen Änderung des Regionalisierungsgesetzes erzielt worden. Die Gesetzesänderung ermöglicht die finanzielle Absicherung der staatlichen Zuschüsse, was die Verlängerung des Angebots für 2024 sichert. Allerdings steht die Zukunft des Tickets über 2025 hinaus weiterhin auf wackeligen Beinen, da Finanzierungsfragen einer langfristigen Planung entgegenstehen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing strebt dennoch eine langfristige Lösung an.
Rund 13 Millionen Menschen profitieren bereits von der deutschlandweiten Nutzungsmöglichkeit im Nah- und Regionalverkehr, die das Deutschlandticket bietet. Doch im Januar müssen sich diese Nutzer auf eine Preisanpassung einstellen – der Monatspreis steigt von bisher 49 Euro auf 58 Euro. Diese Preisanhebung hat den Hintergrund, Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe auszugleichen.
Der aktuelle Konsens im Bundestag und Bundesrat wurde nach intensiven Diskussionen erzielt. Ein Kernpunkt der Einigung war die Übertragbarkeit von Restmitteln, um eine bessere Planungssicherheit für das Jahresende 2023 zu schaffen. Der ursprüngliche Plan der Regierungskoalition, eine Einbehaltung eines Teils der Regionalisierungsmittel durchzuführen, wurde letztlich durch die Intervention der Union abgewendet.
Die langfristige Perspektive des Tickets bleibt umstritten. Die Grünen fordern eine Planungssicherheit bis 2030, während die SPD auf die Notwendigkeit einer verlässlichen Fortführung hinweist. Unions-Vertreter kritisieren allerdings die Konstruktion des Tickets als fehlerhaft und verweisen auf die Notwendigkeit, den ländlichen Raum verkehrspolitisch nicht zu benachteiligen.
Im kommenden Jahr stehen erneut Verhandlungen an, in denen auch über Erweiterungen des Angebots, wie beispielsweise familienfreundliche Mitnahmeregeln, diskutiert werden könnte. Greenpeace und andere Akteure betonen, dass das volle Potenzial des Tickets zur Entlastung der Haushalte und zum Klimaschutz nur mit einer langfristigen und sicheren Finanzierung erreicht werden kann.
Bundesverkehrsminister Wissing hebt die digitale Innovationskraft des Deutschlandtickets hervor, während er an alle Beteiligten appelliert, sich für eine Entfristung einzusetzen. Trotz der bevorstehenden Preiserhöhung rechnet Wissing mit einer weiterhin hohen Attraktivität des Ticketangebots, insbesondere durch den erheblichen Preisvorteil im Vergleich zu früheren Tarifen in ländlichen Regionen.