24. September, 2024

Politik

Deutschlandticket: Diskussion um Sozialtarife und Preisgarantie

Deutschlandticket: Diskussion um Sozialtarife und Preisgarantie

Nach der kürzlich erfolgten Entscheidung zur Erhöhung des Deutschlandtickets auf 58 Euro ab 2025, mehren sich die Forderungen nach preisgünstigeren Alternativen und stabilen Preisen. Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, betonte die Notwendigkeit eines Sozialtarifs von 29 Euro: „Viele Menschen, die Grundrente oder Bürgergeld beziehen, werden sich das Deutschlandticket für 58 Euro nicht leisten können.“ Auch Michaela Engelmeier, Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), forderte ein landesweites Sozialticket für maximal 29 Euro und bezeichnete die Preiserhöhung als „Hiobsbotschaft für Millionen von Nutzern“. Sie verwies darauf, dass das ohnehin schon teure Ticket nun für viele finanziell schwächere Menschen unerreichbar werde. Die Verkehrsministerkonferenz beschloss am Montag die Erhöhung des derzeit 49 Euro teuren Deutschlandtickets auf 58 Euro pro Monat ab 2025. Ob der Preis auch über das Jahr 2026 hinaus stabil bleibt, ist dabei jedoch unklar und hängt von der weiteren finanziellen Unterstützung des Bundes ab. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren für die dauerhafte Finanzierung ab 2026 im kommenden Jahr starten. Auch der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) sprach sich für eine längerfristige Preisstabilität aus. „Mit der Verteuerung des Deutschlandtickets um neun Euro muss eine Preisgarantie für mehr als ein Jahr einhergehen“, erklärte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand, und verwies auf die Notwendigkeit der langfristigen Planbarkeit für Verbraucher. Zusätzlich drängte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. „Für mehr Busse und Bahnen mit kurzen Taktzeiten und attraktiven Netzen sowie das dafür nötige Personal brauchen wir vor Ort deutlich mehr Mittel. Diese können nicht über den Ticketpreis kommen, sondern müssen von Bund und Ländern bereitgestellt werden.“ Dedy betonte, dass ein günstiges Ticket wenig nütze, wenn das Angebot nicht stimme.