Eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts offenbart einen bemerkenswerten Trend: Der Anteil der Deutschen, die in ihrem eigenen Zuhause wohnen, ist auf 43,6 Prozent gesunken. Ein Rückgang von einem Prozentpunkt im Vergleich zu 2011 markiert das Ende des bisher anhaltenden Anstiegs der Wohneigentumsquote. Im europäischen Vergleich steht Deutschland auf dem vorletzten Platz, nur noch unterboten von der Schweiz. Schlüsselpersonen innerhalb der Studie machen die Politik für diese Entwicklung verantwortlich. Matthias Günther, der Leiter des Pestel-Instituts, bezeichnet die Chancen für Durchschnittsverdiener, Wohneigentum zu erwerben, als gleich null.
Während Deutschland weiterhin mit geringem Wohneigentum kämpft, zeigt die Slowakei mit einer Quote von über 90 Prozent, dass Heimstatt ein erreichbares Ziel sein kann. Auch Österreich schlägt sich besser als Deutschland. Innerhalb der Bundesrepublik gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Leipzig verzeichnet mit einer Eigentumsquote von 13,3 Prozent die niedrigste Quote, während die Südwestpfalz mit 72,3 Prozent an der Spitze steht.
Ein kritischer Punkt der Studie ist der Zusammenstoß von steigenden Mieten in den Städten und der damit verbundenen Gefahr der Altersarmut. Dem Bericht zufolge bleibt einem mieterbasierten Haushalt im Ruhestand weit weniger Geld zum Leben als einem, der in den eigenen vier Wänden wohnt. Die Notwendigkeit einer Förderung durch den Bund wird besonders betont. Seitens des Baustoff-Bundesverbands und des Pestel-Instituts wird eine stärker fokussierte Unterstützung für Wohneigentum in Deutschland gefordert.
Die Aussichten für die Mieterinnen und Mieter bleiben angespannt. Steigende Mieten und der gleichzeitige Rückgang des Neubaus von Eigentumswohnungen tragen zu einem weiterhin instabilen Markt bei. Eine Verbesserung der Lage ist in naher Zukunft kaum sichtbar. 2025 wird als potenzielles "Bauwendejahr" ins Auge gefasst, um dem Bedarf nach mehr Wohneigentum Rechnung zu tragen.