In der deutschen Wirtschaft hat sich das Thema Künstliche Intelligenz (KI) zu einem zentralen Zukunftsfeld entwickelt. Laut dem Digitalverband Bitkom befassen sich mittlerweile 57 Prozent der deutschen Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten mit KI, was im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg von 43 Prozent markiert. Die aktive Nutzung von KI-Technologien ist ebenfalls angestiegen: 20 Prozent der Unternehmen setzen aktuell auf KI, eine Steigerung im Vergleich zu 15 Prozent im Vorjahr.
Der Optimismus bezüglich KI ist in der Unternehmenswelt verbreitet. Rund 78 Prozent der befragten Betriebe sehen in KI besonders große Chancen, während nur noch zwölf Prozent hauptsächlich Risiken wahrnehmen. Beachtliche 37 Prozent investieren bereits in KI, und in den kommenden Jahren wird ein Anstieg auf 74 Prozent erwartet. Dieses positive Meinungsbild spiegelt sich auch in der Bevölkerung wider, von der 74 Prozent die Chancen von KI anerkennen.
Das praktische Engagement mit KI-Technologien zeigt vor allem Interesse an generativen Anwendungen wie ChatGPT, Google Gemini und Microsoft Copilot. Erstaunliche 40 Prozent der Bevölkerung haben bereits solche KI-Tools ausprobiert, wobei der Schwerpunkt auf der Textgenerierung liegt. Hierbei zeigt sich eine rege Neugier der Menschen, während rund ein Fünftel generative KI ablehnt.
Google äußerte sich bei einem KI-Event in Berlin kritisch zu den bestehenden Regulierungen in Europa und insbesondere in Deutschland. Zentraleuropa-Chef Philipp Justus warnte vor innovationshemmenden Rahmenbedingungen, die drohen, Deutschland mehr zum Meister der Regulierung als der Innovation zu machen. Google plant, diese Bedenken mit Qualifizierungsprogrammen zu adressieren, darunter ein kostenloses Basistraining zu KI für Einsteiger sowie ein von KI-Experten entwickelter Onlinekurs auf Coursera, der die Produktivitätssteigerung im Berufsalltag durch KI fokussiert.