In einer aktuellen Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) wird deutlich: Deutsche Unternehmen tragen eine der höchsten Steuerlasten weltweit.
Mit einer durchschnittlichen Belastung von 29,9 Prozent im Jahr 2023 steht Deutschland im internationalen Vergleich an der Spitze – ein Trend, der sich von der globalen Entwicklung abhebt.
BDI-Studie enthüllt: Deutsche Unternehmen erdrückt von steigenden Steuerlasten
Während in vielen Ländern die Steuerlast für Unternehmen sinkt, erlebt Deutschland das Gegenteil. Der BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner zufolge kann Deutschland im internationalen Steuerwettbewerb nicht mithalten.
Die Forderung nach steuerlichen Entlastungen wird lauter, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu stärken.
Deutschland als Höchststeuerland
Deutschland übertrifft sogar andere G7-Staaten wie Japan, Italien und Kanada in der Steuerbelastung. Im EU-Durchschnitt liegt die Belastung bei 21,1 Prozent, deutlich unter dem deutschen Niveau.
Die BDI-Studie zeigt, dass in 19 von 27 untersuchten Staaten die Steuerlast zwischen 2008 und 2022 gesunken ist, während sie in Deutschland gestiegen ist.
Gegen den Trend: Deutschland erhöht Unternehmenssteuern, während die Welt sie senkt
Ein wesentlicher Faktor für die hohe Steuerlast sind die Gewerbesteuern, die von den Kommunen über lokale Hebesätze festgelegt werden. Viele Gemeinden haben diese Sätze aus Finanznot erhöht, was zu einer leichten Steigerung der Steuerbelastung führte.
Forderung nach international wettbewerbsfähigen Steuern
Gönner betont die Notwendigkeit einer maximalen Steuerbelastung von 25 Prozent, um international konkurrenzfähig zu bleiben.
Die Union und FDP unterstützen diese Forderung, während Grüne und SPD zurückhaltend sind. Bundeskanzler Olaf Scholz verweist auf Deutschlands Attraktivität als Standort trotz höherer Steuern.
Neue Studie zeigt alarmierende Belastung für heimische Wirtschaft
Das geplante Wachstumschancengesetz, das großzügigere Abschreibungsregeln vorsieht, steckt im Vermittlungsausschuss fest. Die Union kritisiert die vorgesehene Klimaprämie als bürokratisch und lehnt die Anzeigepflicht für Steuergestaltungen ab.
Die Zukunft kleiner Steuererleichterungen für Unternehmen bleibt ungewiss.
Schlussfolgerung
Die BDI-Studie wirft ein Schlaglicht auf die steuerlichen Herausforderungen, mit denen deutsche Unternehmen konfrontiert sind.
In einer Zeit, in der andere Länder ihre Steuerlast senken, steht Deutschland vor der Aufgabe, seine Steuerpolitik zu überdenken, um die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum zu fördern.