21. April, 2025

Grün

Deutschlands Stromversorgung: Winterfeste Netze dank Reservekraftwerken

Deutschlands Stromversorgung: Winterfeste Netze dank Reservekraftwerken

In einem Statement der Bundesnetzagentur kam der Tenor deutlich zum Ausdruck: Deutschlands Stromversorgung für den kommenden Winter steht auf stabilen Beinen. Mit einer für die kalte Jahreszeit 2024/2025 vorgesehenen Netzreserve von beeindruckenden 6947 Megawatt, übertrifft man die Kapazitäten des Vorjahres deutlich. Zum Vergleich: Im Winter 2023/2024 waren es lediglich 4616 Megawatt, die für die Netzreserve vorgehalten wurden.

Diese positive Entwicklung hat ihren Ursprung im Rückzug älterer Kohlekraftwerke aus dem aktiven Marktgeschehen. Als Konsequenz der Energiekrise wurden diese Anlagen zwar temporär in Bereitschaft gehalten, doch nun kehren sie in die Reserve zurück und sind nur noch für Ausnahmefälle vorgesehen – insbesondere dann, wenn kurzfristige Engpässe in der Stromversorgung auftreten sollten.

Interessanterweise ist der Bedarf an Netzreserven insgesamt gesunken, was laut Klaus Müller, dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, auf den erfolgreichen Abschluss einiger Netzausbauprojekte zurückzuführen ist. Zusätzlich werde das bestehende Leitungsnetz effizienter genutzt, was die Notwendigkeit großer Reservekapazitäten mindert.

Allerdings liegt der Bedarf an Netzreserve für den Winter 2025/2026 bei prognostizierten 9202 Megawatt. Ursache hierfür ist einerseits der antizipierte Anstieg des Stromkonsums, andererseits die europaweite Ausdehnung der Handelskapazitäten über die Landesgrenzen hinaus. Diese Faktoren führen zur Erkenntnis, dass der Netzausbau mit der notwendigen Stromverteilung in verbrauchsintensive Regionen nicht Schritt hält.

Die auf Reserve gehaltenen Kraftwerke spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Überlastungen im Übertragungsnetz effektiv zu verhindern. Im Falle eines Engpasses werden diese Reservekraftwerke aktiviert, um den Energiebedarf zu decken – ein Prozess, der in der Fachsprache als 'Redispatch' bezeichnet wird.