07. Februar, 2025

Wirtschaft

Deutschlands LNG-Importterminals: Zwischen geringer Auslastung und ambitionierten Zukunftsplänen

Deutschlands LNG-Importterminals: Zwischen geringer Auslastung und ambitionierten Zukunftsplänen

Deutschlands Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) an der Nordsee erzielten im vergangenen Jahr eine Auslastung von rund 65 Prozent, wie die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) aus Düsseldorf mitteilte. Dabei handelte es sich vor allem um die schwimmenden Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel. Es zeigt sich, dass besonders in Wilhelmshaven ein Großteil der Importe abgewickelt wird. So wurden dort vergangenes Jahr etwa 37,5 Terawattstunden ins Netz eingespeist, während es in Brunsbüttel rund 21,6 Terawattstunden waren.

Während spezifische Zahlen der Ostsee-Terminals von der Deutschen Regas nicht genannt wurden, deuten Daten der europäischen GIE auf eine niedrigere Auslastung hin. Insgesamt beläuft sich das durch die GIE für 2024 ermittelte Aufkommen der LNG-Importterminals auf 67,6 Terawattstunden. Die Bundesnetzagentur schätzt diesen Wert etwas höher auf 68 Terawattstunden ein. Trotz des leichten Rückgangs der Gesamtimporte bleibt der Anteil von LNG an Deutschlands Gasversorgung mit rund acht Prozent eher gering.

Das Thema der LNG-Importterminals bleibt umstritten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte deren im besten Fall nachrangigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und forderte einen Verzicht auf weiteren Ausbau. Im Gegensatz dazu betont das Bundeswirtschaftsministerium die essentielle Rolle der Terminals für die Resilienz der deutschen und europäischen Gasversorgung, insbesondere angesichts potenzieller Ausfälle in der Infrastruktur.

Deutsche Regas bemängelt die ihrer Ansicht nach unfaire Preisstruktur im Gassektor, die langfristige Pipeline-Lieferungen gegenüber den flexibleren LNG-Lieferungen bevorzugt. Der Wettbewerbsnachteil gegenüber der DET, die staatliche Unterstützung von über vier Milliarden Euro erhielt, werde durch die aggressive Preispolitik der DET verschärft, so Ingo Wagner von Deutsche Regas.

Zukunftsweisende Projekte sind bereits in Planung: Während weitere schwebende Terminals Verzögerungen erleben, sollen bis Ende der Dekade feste landseitige Terminals entstehen. Langfristig sollen diese sowohl LNG als auch Wasserstoff sorgen, obwohl gegenwärtige LNG-Schiffe hierfür noch ungeeignet sind. Dennoch plant Deutsche Regas in Kooperation mit Höegh Evi ab 2027 ein innovatives Projekt in Lubmin, um gebundenen Wasserstoff mittels Ammoniak anzulanden.