15. Januar, 2025

Wirtschaft

Deutschlands Großhändler pessimistisch für 2024: Umsatzrückgänge erwartet

Deutschlands Großhändler pessimistisch für 2024: Umsatzrückgänge erwartet

Die Stimmung unter den deutschen Großhändlern ist alles andere als rosig. Laut Dirk Jandura, dem Präsidenten des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), befindet sie sich auf einem der schlechtesten Werte der letzten 25 Jahre und liegt somit wieder auf Corona-Niveau. Die Unternehmen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen und erwarten Umsatzrückgänge für das Jahr 2023 in Höhe von etwa 4,25 Prozent. Für das laufende Jahr wird sogar ein reales Minus von rund 1 Prozent vorhergesagt.

"Während andere Volkswirtschaften sich bereits erholt haben, steckt Deutschland in einer konjunkturellen Sackgasse fest", so Jandura. Bei einer Umfrage im Dezember bewerteten 55 Prozent der teilnehmenden Firmen den Standort Deutschland als schlecht oder sehr schlecht. Insbesondere Bürokratie und Kosten bereiten den Großhändlern Schwierigkeiten. Daher fordert der Verbandspräsident, dass Vorschriften ersatzlos gestrichen werden müssen.

Die Bundesregierung bekommt von Jandura mangelnde Verlässlichkeit vorgeworfen, insbesondere im Hinblick auf die Haushaltskrise. Zudem halten ihn die Umsetzungspläne für die Energiewende für überfordernd. "Wir brauchen keine Neuwahlen, wir brauchen eine andere Politik", so Jandura.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die steigende Belastung durch höhere Energie- und Mobilitätskosten, unter anderem durch die Maut und den steigenden CO2-Preis. Aufgrund sinkender Umsätze wächst der Kostendruck so stark an, dass bereits die ersten Unternehmen Beschäftigung in Deutschland abbauen. Jandura bezeichnet dies als ein verheerendes Alarmsignal.

Laut Umfrage planen zwar 23 Prozent der Großhändler, mehr zu investieren, sehen sich jedoch durch das wirtschaftliche Umfeld ausgebremst. "Die Verpackungsverordnung und die Vielzahl an Nachweis-, Informations- und Kontrollpflichten binden die Kräfte in den Unternehmen und treiben die Kosten", berichtet Jandura.