Die Warnsignale für die digitale Standortqualität Deutschlands werden unüberhörbar. Ein Report des Allensbach-Instituts im Auftrag des European Center for Digital Competitiveness offenbart eine tiefgreifende Skepsis unter deutschen Führungskräften hinsichtlich der Fortschritte in der Digitalisierung und in der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI). Als zu wenig dynamisch und Wettbewerbsfähig bewerten sie die deutsche Position im internationalen Vergleich.
Die im Dezember durchgeführte Umfrage zeichnet ein Bild vorsichtiger Erwartungshaltung: Nur ein Viertel der befragten Wirtschaftsvertreter sieht die Aussicht auf substantielle Verbesserungen in der nahen Zukunft. Politiker zeigen sich geringfügig optimistischer, denn 42 Prozent unter ihnen antizipieren kommende Fortschritte. Die generelle Bevölkerung hingegeben scheint skeptischer eingestellt - lediglich 23 Prozent glauben an signifikante Entwicklungsschritte im digitalen Sektor.
Es wird deutlich, dass die verzögerte Digitalisierung Deutschlands vielfältige Ursachen hat. Ein Mangel an einheitlicher Strategie ist für 65 Prozent der Bundesbürger das Hauptproblem. Weiterhin sehen 62 Prozent eine hinderliche Zersplitterung der Verantwortlichkeiten zwischen verschiedenen staatlichen Ebenen und 55 Prozent beklagen unzureichende Investitionen.
Die Studie gibt einen detaillierten Einblick, da sie auf der Befragung renommierter Persönlichkeiten - darunter Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und Spitzenpolitiker - basiert und ergänzend eine breite Evaluation durch die Bevölkerung inkludiert. Letztere beruht auf repräsentativen Interviews, die mit über tausend Personen ab 16 Jahren im Dezember durchgeführt wurden.