Der anhaltende Handelskonflikt zwischen China und den Vereinigten Staaten hat am Freitag dazu geführt, dass deutsche Bundesanleihen eine verstärkte Nachfrage erfuhren. Der Euro-Bund-Future, ein maßgeblicher Indikator für die Entwicklung von Staatsanleihen, zeigte einen Anstieg von 0,41 Prozent und schloss bei 130,82 Punkten. Diese Marktbewegung führte zu einem Rückgang der Rendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen, die nun bei 2,54 Prozent liegt.
In der fortlaufenden Eskalation des Handelsstreits hat China als Reaktion auf die jüngste Erhöhung der US-Zölle seinerseits eine Anhebung der Zollsätze für amerikanische Importe angekündigt. Die neuen Zollsätze steigen dabei deutlich von 84 auf 125 Prozent. Die Entscheidung kam, nachdem US-Präsident Donald Trump höhere Abgaben auf chinesische Produkte in die Wege geleitet hatte und damit die Spirale der gegenseitigen Handelsbarrieren weiter verschärfte. In einem solchen volatileren wirtschaftlichen Umfeld bieten deutsche Anleihen weiterhin einen sicheren Hafen für Investoren.
Zusätzlich hatte Präsident Trump bekanntgegeben, dass die USA beabsichtigen, die länderspezifischen Sonderzölle für viele Länder für eine Dauer von 90 Tagen auszusetzen. Dennoch bleibt die generelle Unsicherheit an den Finanzmärkten bestehen, insbesondere da der durchschnittliche Zollsatz der USA trotz der temporären Maßnahmen weiterhin über dem zuvor geltenden Niveau liegt.
Die Märkte sehen aktuell keine wesentlichen Anzeichen für eine grundlegende Änderung in Trumps Handelspolitik. In einem Social-Media-Post auf seiner Plattform Truth Social unterstrich er erneut den Erfolg der angewandten Zollpolitik. Zu Chinas jüngster Anhebung der Zölle hat sich Trump jedoch auffallend zurückhaltend geäußert. In der Zwischenzeit festigen deutsche Anleihen ihre Stellung als sicherer Hafen, während US-Anleihen unter wachsendem Druck stehen. Eine Schwäche des US-Dollars wird ebenso beobachtet, was den Glauben an die langfristigen Wirtschaftsprognosen der USA mindert.
Gleichzeitig verschlechtert sich die Stimmung bei den Verbrauchern in den Vereinigten Staaten. Einer Umfrage der Universität von Michigan zufolge erwarten die Konsumenten eine Inflation auf einem Niveau, das zuletzt 1981 registriert wurde. Diese wirtschaftlichen Veränderungen tragen ebenfalls zu einer zunehmenden Sorge über die Arbeitsplatzsicherheit bei. Zusammengefasst zeigen diese Entwicklungen die heimsuchenden Auswirkungen des fortdauernden Handelsstreits auf die globale und insbesondere die amerikanische Wirtschaft.