Deutschland zieht ausländische Fachkräfte an: Deutlicher Anstieg bei Visaererteilungen

Deutschland macht sich als attraktives Ziel für ausländische Fachkräfte einen Namen, was die neuesten Visa-Statistiken bestätigen. Die Bundesregierung kündigte an, dass in diesem Jahr voraussichtlich rund 200.000 Visa zu Erwerbszwecken erteilt werden - ein beeindruckender Anstieg von über zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders deutlich ist der Zuwachs bei Visa für Studienzwecke, Berufsausbildungen und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Diese Entwicklung ist das Resultat der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, das seit November 2023 in erster Phase umgesetzt wird. Innenministerin Nancy Faeser von der SPD zeigt sich erfreut über die effizienteren Prozesse, die Fachkräften eine schnellere Ankunft und Integration in den deutschen Arbeitsmarkt ermöglichen. Auch Arbeitsminister Hubertus Heil hebt die Notwendigkeit von qualifizierten Fachkräften für die deutsche Wirtschaft hervor und betont das rekordverdächtige Niveau der Visaerteilung und Beratungsgespräche im Ausland. Annalena Baerbock, Außenministerin und Vertreterin der Grünen, weist auf die zentrale Bearbeitung der Anträge in der größten Fachkräfte-Visastelle hin und betont den Fokus auf Digitalisierung. Seit März eröffnet eine Neuerung, die Teil der Reform ist, Fachkräften mit Abschluss und Berufserfahrung die Möglichkeit, ohne vorheriges Anerkennungsverfahren nach Deutschland zu kommen. Vorausgesetzt ist ein Arbeitsplatzangebot mit einem Mindestbruttojahresgehalt oder tarifgebundener Entlohnung. Die FDP, mittlerweile nicht mehr Teil der Regierungskoalition, bewertet die Gesetzesänderungen positiv, fordert jedoch optimierte Abläufe und eine stärkere Digitalisierung, um bürokratische Hürden zu vermindern. Zusätzlich wird die Abgabenpolitik in den Fokus genommen, um Deutschland für Fachkräfte noch attraktiver zu gestalten.