16. September, 2024

Politik

Deutschland verstärkt Militärhilfe für die Ukraine mit weiteren Panzerhaubitzen

Deutschland verstärkt Militärhilfe für die Ukraine mit weiteren Panzerhaubitzen

Deutschland intensiviert seine Militärhilfe für die Ukraine und stellt zwölf zusätzliche Panzerhaubitzen 2000 im Wert von 150 Millionen Euro bereit. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius kündigte bei einem Treffen internationaler Verbündeter auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein an, dass die ersten sechs der modernen Artilleriegeschütze noch in diesem Jahr geliefert werden. Die verbleibenden sechs Einheiten sollen im kommenden Jahr folgen. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte anschließend in Frankfurt die anhaltende Unterstützung Deutschlands für die Ukraine: „Deutschland ist und bleibt der stärkste Unterstützer der Ukraine in Europa. Solange wie es nötig ist.“ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich für die deutsche Hilfe und bezeichnete die Unterstützung als essenziell für den Verteidigungskampf der Ukraine. Selenskyj nahm erstmals selbst an einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe teil. Dort forderte er mehr Waffen mit größerer Reichweite und freie Hand zur Nutzung gegen Ziele in Russland. Diese Mittel seien notwendig, um den russischen Vormarsch zu stoppen und Moskau zu Friedensverhandlungen zu bewegen. Bundeskanzler Scholz lehnte jedoch weiterhin die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ab, da eine Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der NATO verhindert werden müsse. Trotz sinkender Zustimmung in Deutschland zu Waffenlieferungen betonte Scholz die fortdauernde Unterstützung. Deutschland budgetierte in diesem Jahr über sieben Milliarden Euro für die Ukraine und plant vier Milliarden Euro für das nächste Jahr. Eine Umstellung der Hilfe auf eine Kreditebene über 50 Milliarden US-Dollar, finanziert durch Zinserträge aus eingefrorenen russischen Staatsvermögen, steht ebenfalls im Raum. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte ein zusätzliches US-Hilfspaket im Wert von 250 Millionen US-Dollar für die Ukraine an. Insgesamt 50 Staaten waren zu der Konferenz eingeladen, um über weitere Unterstützung für die Ukraine zu beraten. Selenskyj machte deutlich, dass der Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufrechterhalten werden müsse, um ihn zu Friedensverhandlungen zu zwingen.