06. Oktober, 2024

Wirtschaft

Deutschland und der stete Optimismus: Ein Wirtschaftsphönix reloaded?

Deutschland und der stete Optimismus: Ein Wirtschaftsphönix reloaded?

Obwohl die deutsche Wirtschaft momentan etwas schwächelt, ist der Präsident des Weltwirtschaftsforums, Borge Brende, voller Zuversicht hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen. Er hebt die industrielle Kompetenz und Erfahrung Deutschlands hervor und betont, wie dieses Wissen mühelos auf neue Industriesektoren übertragen werden kann. Diese Expertise ist nicht nur in den Köpfen der Menschen verankert, sondern auch in den Strukturen von Organisationen und Institutionen.

Vor zwei Jahrzehnten galt Deutschland bereits einmal als der „kranke Mann Europas“. Doch an diesem Scheideweg angekommen, gelang es dem Land mit klugen Reformen, seine Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen. Heute wird kräftig in zukunftsweisende Bereiche wie Halbleitertechnologien und Cloud-Infrastrukturen investiert – Innovationen, die den wirtschaftlichen Motor erneut anschieben sollen.

Derzeit ist das Bild jedoch gemischt. Während die Weltwirtschaft um über drei Prozent wachsen soll, wird für Deutschland nur ein marginaler Anstieg von 0,1 Prozent erwartet. Gründe dafür sind unter anderem die aus der Vergangenheit resultierenden Abhängigkeiten von russischen Energielieferungen und dem chinesischen Markt sowie die im Vergleich zu den USA hohen Strompreise. Dennoch hat Deutschland seine Abhängigkeiten teilweise durch Energie-Alternativen wie Flüssiggas verringert und seinen Exportfokus erneut auf die USA gelenkt.

Brende mahnt, die Investitionskraft nicht zu vernachlässigen. Trotz der Schuldenbremse, die Deutschland selbst auferlegt hat, müsse es Wege finden, in infrastrukturelle und technologische Entwicklungen zu investieren. Im Gegensatz dazu steht die USA mit einem deutlich größeren Startup-Kapital zur Verfügung. Es bleibt nah dran, dass Deutschland darauf achten muss, nicht an seiner eigenen Strenge zu scheitern.