31. Januar, 2025

Wirtschaft

Deutschland steckt fest: Habeck senkt Wachstumsprognose für 2025 drastisch

Die Bundesregierung erwartet für 2025 nur noch 0,3 Prozent Wachstum – ein Bruchteil der ursprünglichen Prognose. Die wirtschaftliche Stagnation hält an, Investitionen bleiben aus, und auch der private Konsum schwächelt weiter. Deutschland verliert den Anschluss.

Deutschland steckt fest: Habeck senkt Wachstumsprognose für 2025 drastisch
Wirtschaftsminister Robert Habeck musste die Konjunkturprognose für 2025 drastisch nach unten korrigieren. Statt der erhofften 1,1 Prozent Wachstum bleiben nur noch magere 0,3 Prozent – Deutschland tritt wirtschaftlich auf der Stelle.

Regierung streicht Wachstumsprognose zusammen

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in Gang. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) musste die Konjunkturprognose für 2025 deutlich senken: Statt des im Herbst noch erwarteten Wachstums von 1,1 Prozent sind jetzt nur noch magere 0,3 Prozent drin. Eine kleine Zahl mit großen Folgen.

Jahreswirtschaftsbericht 2025

Denn damit steht fest: Deutschland bleibt das wirtschaftliche Sorgenkind Europas. Während Länder wie die USA und Frankreich wieder wachsen, tritt die größte Volkswirtschaft Europas weiter auf der Stelle. Schon im vergangenen Jahr war die Wirtschaftsleistung zum zweiten Mal in Folge geschrumpft. Der Abwärtstrend setzt sich fort.

„Die deutsche Wirtschaft steckt in einer hartnäckigen Stagnation. Das liegt an konjunkturellen, aber vor allem an strukturellen Problemen“, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht.

Das bedeutet: Selbst wenn sich die Weltkonjunktur aufhellt, bleibt Deutschland erst einmal auf Sparflamme.

Wachstumsinitiative gescheitert – Investitionen bleiben aus

Die Ampel-Regierung hatte sich vorgenommen, mit Steuererleichterungen und besseren Abschreibungsbedingungen Investitionen anzukurbeln. Doch nach dem Koalitionsbruch im November wurden viele dieser Maßnahmen nicht umgesetzt. Die Folge: Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück, die Wirtschaft bleibt in der Warteschleife.

Unternehmen halten sich mit neuen Projekten zurück. Hohe Energiekosten, Bürokratie und Fachkräftemangel bremsen die Wirtschaft aus, während Kapital verstärkt ins Ausland abfließt.

Besonders betroffen ist die Industrie. Deutschland als Produktionsstandort wird zunehmend unattraktiver, vor allem wegen der hohen Energiepreise und der Bürokratie. Große Investitionen fließen stattdessen in die USA – oder nach Asien.

Auch der private Konsum bleibt schwach. Die Inflation ist zwar rückläufig, aber Unsicherheiten über neue Abgaben und steigende Sozialbeiträge dämpfen die Kauflaune. Die Verbraucher geben weniger aus, was sich direkt auf die Wirtschaft auswirkt.

Handelskrieg in Sicht? Trump könnte für neue Probleme sorgen

Doch nicht nur im Inland sieht es düster aus. Auch aus dem Ausland drohen neue Risiken. Vor allem Donald Trump bereitet der Bundesregierung Sorgen.

Sollte der Ex-Präsident in die USA zurückkehren, könnten massive Strafzölle auf europäische Exporte folgen.

Für Deutschlands Wirtschaft wäre das ein harter Schlag. Die exportstarke Industrie, allen voran die Automobilbranche, ist stark von den USA abhängig. Sollten Trumps protektionistische Pläne Realität werden, könnten deutsche Unternehmen Milliardenverluste erleiden.

Neue Schulden dank schwacher Wirtschaft

Es gibt aber auch eine unerwartete Konsequenz der schwachen Konjunktur: mehr Spielraum für neue Schulden. Denn durch die sogenannte „Konjunkturkomponente“ der Schuldenbremse darf der Bund in schlechten Zeiten mehr Kredite aufnehmen.

Laut Handelsblatt wächst der finanzielle Spielraum um 2,1 Milliarden Euro.

Doch das reicht bei weitem nicht aus. Kanzler Olaf Scholz (SPD) muss ein Haushaltsloch von 26 Milliarden Euro stopfen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) steht vor der Wahl: Sparen oder neue Schulden machen? Beides wird politisch heikel.

Deutschland verliert den Anschluss

Die deutsche Wirtschaft steckt nicht nur in einer vorübergehenden Flaute – sie hat ein strukturelles Problem.

Unternehmer klagen über hohe Energiekosten, eine überbordende Bürokratie und eine marode Infrastruktur. Gleichzeitig fehlen Fachkräfte, weil die deutsche Migrationspolitik nicht auf die Bedürfnisse der Wirtschaft abgestimmt ist.

Auch international verliert Deutschland an Attraktivität. Investoren meiden den Standort, während Länder wie die USA mit gezielten Subventionen Kapital anziehen.

Blick nach vorn: Hoffnung auf 2026?

Die Bundesregierung rechnet für 2026 mit einer leichten Erholung: 1,1 Prozent Wachstum sollen es dann werden. Doch schon im Herbst lag die Prognose noch bei 1,6 Prozent – und wurde nun nach unten korrigiert.

Die Realität ist: Ohne tiefgreifende Reformen wird Deutschland weiter in der Stagnation verharren. Investitionen, Bürokratieabbau, ein funktionierender Arbeitsmarkt – das sind die Stellschrauben.

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