Deutschland: Schlüsselrolle in der globalen Halbleiterproduktion und Herausforderungen in der Chip-Industrie

Deutschland behauptet sich als einer der bedeutendsten Akteure im globalen Halbleitermarkt. Die kürzlich auf der Münchner Sicherheitskonferenz vorgestellte Studie des Ifo Instituts und EconPol Europe hebt hervor, dass Deutschland besonders im Bereich Leistungshalbleiter, optischer Chips und Sensortechnologie stark ist. Damit zählt Deutschland zu den weltweit neun wichtigsten Ländern in der Halbleiterbranche. Während China und Taiwan als Hauptexporteure von integrierten Schaltkreisen dominieren, bei denen zahlreiche elektronische Komponenten auf einem winzigen Chip vereint sind, hat Deutschland im Bereich der Spezialchips seine Stärken. Diese speziellen Halbleiterbauelemente sind entscheidend für die Steuerung und das Schalten hoher elektrischer Ströme und Spannungen. Japan und die USA gehören ebenfalls zu den Ländern, die in diesem Segment stark vertreten sind, während Länder wie Südkorea, Taiwan und China über die Hälfte der weltweit gehandelten Chips produzieren. Neben fertigen Chips spielt Deutschland eine bedeutende Rolle bei den Maschinen zur Herstellung und den Rohmaterialien. Lisandra Flach, Leiterin des Ifo Zentrums für Außenwirtschaft, betont, dass die globalen Abhängigkeiten in der Halbleiterproduktion wechselseitig sind, da Deutschland mehr exportiert als importiert. In Anbetracht der strategischen Bedeutung der Halbleiterindustrie sind viele Industrienationen bestrebt, neue Chip-Werke anzulocken. Ein bedeutendes Projekt war der geplante Bau einer Chip-Fabrik in Magdeburg mit einer Investition von rund 30 Milliarden Euro durch Intel und zehn Milliarden Euro an Subventionen der Bundesregierung. Allerdings hat Intel im September 2024 eine zweijährige Verschiebung des Projekts angekündigt, einhergehend mit einer globalen Sparwelle, was die Zukunft dieses ambitionierten Vorhabens ungewiss erscheinen lässt.