07. Januar, 2025

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Deutschland plant ehrgeiziges Wasserstoff-Kernnetz: Erste 525 Kilometer bis 2025

Deutschland plant ehrgeiziges Wasserstoff-Kernnetz: Erste 525 Kilometer bis 2025

Die ambitionierte Vision eines bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes nimmt Gestalt an, da die Gasnetzbetreiber fest entschlossen sind, die ersten 525 Kilometer bis zum Jahr 2025 fertigzustellen. Aktuell gibt es keine Anzeichen für Verzögerungen, wie der Branchenverband der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) erklärt. Dieses positive Signal folgt der Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur im Oktober, das bis 2032 auf beeindruckende 9.040 Kilometer anwachsen soll.

Das Wasserstoff-Kernnetz soll strategisch wichtige Standorte in Deutschland verbinden, darunter Häfen, Produktionsstätten und industrielle Zentren, wobei die immensen Kosten von rund 19 Milliarden Euro größtenteils von der Privatwirtschaft getragen werden sollen. Dabei wird ein scharfer Fokus auf die Umstellung bestehender Erdgasleitungen gelegt, da knapp 60 Prozent der neuen Leitungen aus bereits vorhandener Infrastruktur hervorgehen werden. Das Herzstück dieser Bemühungen bildet ein 400 Kilometer langes umgestelltes Teilstück von Lubmin nach Bobbau.

Auch im Rahmen der Initiative „Get H2“ sind fortschreitende Entwicklungen im Gange, insbesondere im Westen Deutschlands. Ein 50 Kilometer langes Teilstück von Lingen nach Legden und eine geplante 11 Kilometer lange Neubauleitung zur Anbindung eines unterirdischen Wasserstoff-Speichers tragen zur regionalen Integration bei. Der Energiekonzern RWE plant zudem, in Lingen bis 2025 einen 100 Megawatt-Elektrolyseur in Betrieb zu nehmen.

Obwohl die Bauarbeiten reibungslos voranschreiten, bleibt unklar, wann 2025 tatsächlich Wasserstoff durch die Leitungen strömen wird. Das hängt letztlich von der Marktentwicklung und den Händlern ab, wie der FNB Gas vorsichtig anmerkt. Für 2026 ist ein gedrosseltes Tempo beim weiteren Netzausbau vorgesehen, mit nur 142 Kilometern geplanter Fertigstellung.

Mit klimafreundlich erzeugtem Wasserstoff strebt Deutschland eine zentrale Rolle im künftigen Wirtschaftssystem an – als Ergänzung zu erneuerbaren Energien, insbesondere in der Industrie und bei der Energieerzeugung.