30. Oktober, 2024

Technologie

Deutschland plant 9700 Kilometer langes Wasserstoffnetzwerk

Deutschland plant 9700 Kilometer langes Wasserstoffnetzwerk

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am Dienstag in Berlin die Pläne für ein zukünftiges deutsches Wasserstoffnetzwerk vorgestellt. Dieses soll mit 9700 Kilometern an Leitungen die wichtigsten Verbindungen für Wasserstofftransporte in Deutschland ermöglichen. Der Grünen-Politiker verglich das geplante Wasserstoffkernnetzwerk mit Bundesautobahnen. Es handle sich dabei um einen wichtigen Bestandteil der Energiewende und solle helfen, den Ausstoß von Treibhausgasen in der Industrie zu reduzieren.

Das Wasserstoffkernnetzwerk wird nach Angaben von Habeck zunächst überdimensioniert geplant, mit einer Ausspeisungskapazität von 270 Terawattstunden. Derzeit geht man davon aus, dass für das Jahr 2030 ein Bedarf von 95 bis 130 Terawattstunden besteht. "Das heißt, wir planen für die Zukunft", so Habeck.

Für die langfristige Perspektive geht Habeck davon aus, dass Deutschland zwischen 30 und 50 Prozent seines Wasserstoffbedarfs selbst produzieren wird. Der Rest müsse demnach importiert werden, entweder über Pipelines oder in Form von Ammoniak per Schiff. Die Unabhängigkeit von Importen sei ein wichtiges Ziel, betonte Habeck. Im Gegensatz zu Öl, Gas und Steinkohle, bei denen Deutschland fast zu 100 Prozent auf Importe angewiesen ist, soll der selbstproduzierte Wasserstoff die Abhängigkeit reduzieren.

Die Investitionskosten für das Wasserstoffnetzwerk sollen laut Thomas Gößmann, dem Vorstandsvorsitzenden der FNB Gas, bei 19,8 Milliarden Euro liegen. Diese Summe soll größtenteils von der Privatwirtschaft aufgebracht werden. Die FNB Gas ist der Zusammenschluss der überregionalen Gastransportunternehmen in Deutschland.