14. November, 2024

Wirtschaft

Deutschland: Milliardenverluste durch Bürokratie – Zeit für eine Reform

Deutschland: Milliardenverluste durch Bürokratie – Zeit für eine Reform

Die deutsche Wirtschaftsleistung leidet erheblich unter überwuchernder Bürokratie. Laut Berechnungen des Ifo-Instituts gehen dem Land jährlich 146 Milliarden Euro verloren. Professor Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, unterstreicht die Dringlichkeit einer Reform und warnt vor den immensen Kosten des Nichtstuns.

Die Forscher des Ifo-Instituts haben die wirtschaftliche Entwicklung von Staaten untersucht, die erfolgreich Bürokratiereformen umgesetzt haben. Das Ergebnis: Würde Deutschland das niedrige Bürokratieniveau Schwedens erreichen, könnte die heimische Wirtschaftsleistung jährlich um 146 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Bürokratieabbau bietet damit ein beachtliches Potenzial für Wirtschaftswachstum.

Ein weiterer Hebel zur Reduzierung des bürokratischen Aufwands liegt in der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Würde Deutschland hier das Niveau Dänemarks erreichen, könnten zusätzliche 96 Milliarden Euro jährlich erwirtschaftet werden, so Falck.

Die IHK für München und Oberbayern, Auftraggeber der Ifo-Studie, hat das Problem erkannt. IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl betont, dass Bürokratie seit zwei Jahren in allen IHK-Umfragen als größtes Wirtschaftsproblem genannt wird – besonders kleine Unternehmen sind davon betroffen. Er fordert, dass Nachweis- und Berichtspflichten, Statistikmeldungen, ständige Gesetzesänderungen, Datenschutzvorgaben und langwierige Verwaltungsverfahren kritisch überprüft und verschlankt oder gar abgeschafft werden sollen.