Am heutigen Tag richtet sich der politische Blick auf Deutschland, wo Kanzler Olaf Scholz einer Vertrauensfrage gegenübersteht. Der Sozialdemokrat, der wahrscheinlich das Vertrauen entzogen bekommt, sieht dies als notwendigen Schritt, um Neuwahlen einzuleiten, nachdem er seine Regierungskoalition aufgelöst hatte. Überraschend könnte es werden, wenn rechte Abgeordnete, die einen politischen Vorteil erzielen wollen, ihm ihre Unterstützung zusichern. Der Wahltermin ist für den 23. Februar angesetzt, mit Friedrich Merz von der Mitte-Rechts-Partei als Spitzenkandidat in den Umfragen.
Abseits der politischen Bühne in Europa entbrennt ein Rechtsstreit zwischen den Tech-Riesen Qualcomm und Arm in Delaware. Im Herzen der Auseinandersetzung steht ein Lizenzstreit, der aus der Übernahme der Firma Nuvia durch Qualcomm resultierte. Arm wirft Qualcomm vor, geistiges Eigentum zu verletzen und fordert die Vernichtung aller darauf basierenden Produkte – ein drastischer Schritt, der Qualcomm erheblich schaden könnte, zumal die Expansion in Bereiche jenseits von Smartphone-Chips ihr Wachstumsziel ist.
Unterdessen zieht der Londoner Aktienmarkt düstere Bilanzen: Ganze 88 Unternehmen haben in diesem Jahr ihre Notierung aufgegeben oder verlegt. Der Blick wandert über den Atlantik, wo New York mit einer tiefen Investorengemeinschaft lockt, was Aktienliquidität und -aussichten deutlich attraktiver macht.
Ein unerwarteter Glanzpunkt erstrahlt derweil auf einer kleinen Ecke der Wall Street: die strukturierte Finanzierung. Hier floriert der Markt, doch mit wachsendem Enthusiasmus kommen auch Risiken. Insbesondere Versicherer kaufen massiv Anleihen, um die steigende Nachfrage nach Rentenverträgen zu decken, was zu potenziellen Gefahren führen könnte, wenn neue, weniger bekannte Vermögenswerte in den Investmentmix gelangen.
Und zu guter Letzt treffen wir einen Blick auf Südkorea, das sich mitten in einem politischen Umbruch befindet. Die Amtsübernahme durch Premierminister Han Duck-soo nach der Amtsenthebung des Präsidenten Yoon Suk Yeol hat in einem wirtschaftlich schwierigen Klima begonnen. Han muss nun sowohl Investoren als auch internationale Partner besänftigen, während das Verfassungsgericht über die Amtsenthebung entscheidet.