In der digitalen Landschaft stellt sich Deutschland den Herausforderungen, die aus dem internationalen Vergleich mit Vorreitern wie den USA und China entstehen. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Borderstep-Instituts, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. Während die Anzahl der Server in Deutschland derzeit 2,5 Prozent der weltweiten Kapazitäten ausmacht, sank dieser Anteil seit zehn Jahren kontinuierlich von einst 3,5 Prozent. Trotz des Wachstums in der Branche, ist die verfügbare IT-Anschlussleistung der Rechenzentren in Deutschland, die aktuell bei 2,7 Gigawatt liegt und bis 2030 auf 4,8 Gigawatt anwachsen soll, im Vergleich zu den 48 Gigawatt der USA heute und den prognostizierten 95 Gigawatt im Jahr 2030 eher bescheiden.
Rechenzentren bilden das unverzichtbare Fundament der fortschreitenden Digitalisierung. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betont die Dringlichkeit, die deutschlandweit genutzten Kapazitäten signifikant auszubauen. Er sieht die bestehende Infrastruktur als essenziell für die digitale Souveränität und warnt, dass ohne substanzielle Erweiterungen Deutschland international ins Hintertreffen geraten könnte.
Besonders die Region Hessen mit dem bedeutenden Internetknoten DE-CIX in Frankfurt spielt eine zentrale Rolle, da hier bereits ein Drittel der deutschen IT-Leistung geballt ist. Mit bestehenden Planungen, die Kapazitäten um 1.800 Megawatt zu erweitern, ist das Rhein-Main-Gebiet der Spitzenreiter in Sachen Wachstum. Doch auch andere Regionen wie Berlin-Brandenburg mit aktuell 140 Megawatt, das Rheinland sowie die Metropolen München und Hamburg zeigen bedeutende Entwicklungen und gewinnen zunehmend an Bedeutung im deutschen Netzwerk der Rechenzentren.