10. März, 2025

Wirtschaft

Deutschland hofft auf Revitalisierung des Exports

Deutschland hofft auf Revitalisierung des Exports

Die Erwartungen der deutschen Exportwirtschaft erleben eine turbulente Zeit, in der geringe Hoffnungszeichen mit düsteren Realitäten konkurrieren. Zwar zeigt sich eine überraschend starke industrielle Performance und stabile Auslandsnachfrage bei Maschinenbauern, doch wird dieser Optimismus durch eine schwache Außenhandelsbilanz und die drohenden Schatten von Handelskonflikten überschattet.

Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Lage und bezeichnet die aktuelle Entwicklung als "freien Fall" der deutschen Exportwirtschaft. Trotz eines schlechten Starts ins Jahr 2025 hofft der BGA auf eine impulsgebende neue Bundesregierung, um den rückläufigen Trend umzukehren.

Das Statistische Bundesamt zeigt, dass die deutschen Exporte im Januar sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich um 2,5 respektive 0,1 Prozent gesunken sind. Das Jahr 2024 schloss bereits mit einem Minus von 1,2 Prozent ab. Gleichzeitig stiegen die Importe im Januar und deuten so auf eine ungleiche Entwicklung der Handelsbilanz hin.

Insbesondere die aggressive Politik Chinas sowie die Handelsmaßnahmen unter US-Präsident Donald Trump belasten die Exportaussichten. Lola Machleid von der Deutschen Industrie- und Handelskammer betont, dass die langfristigen Auswirkungen dieser Politik noch nicht vollständig erfasst sind.

Während die allgemeine Stimmung von Zurückhaltung geprägt ist, gibt es vereinzelte Branchen wie die Möbel- und Getränkeindustrie sowie die Hersteller elektrischer Ausrüstung, die moderate Optimismen hegen. Der Maschinenbau verzeichnete immerhin stabile Auslandsbestellungen mit den Euro-Partnern, auch wenn die Gesamtnachfrage leicht zurückging.

Der verarbeitenden Industrie gelang ein positiver Jahresstart mit einem Produktionszuwachs von 2,0 Prozent im Januar, dem größten Anstieg seit August. Carsten Brzeski von der ING spricht von einer erreichten Talsohle der Industriekonjunktur, warnt jedoch vor verfrühtem Optimismus. Michael Herzum, Chefvolkswirt bei Union Investment, erwartet weiterhin leichte Produktionszuwächse trotz potenzieller Handelshemmnisse.