04. Oktober, 2024

Politik

Deutschland gegen EU-Strafzölle: Elektromobilität als Spielball der Politik

Deutschland gegen EU-Strafzölle: Elektromobilität als Spielball der Politik

Die deutsche Bundesregierung plant, gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Strafzölle auf chinesische Elektroautos zu stimmen. Dieses Vorgehen folgt intensivem Lobbying der deutschen Autoindustrie, die vor einem drohenden globalen Handelskonflikt warnt. Die EU-Kommission begründet ihre vorgeschlagenen Zölle mit der starken Subventionierung chinesischer Elektroautos, die den Markt verzerren. Mit den geplanten Zöllen, die über 35 Prozent betragen könnten, will sie gegensteuern. Ob diese Maßnahme umgesetzt wird, hängt jedoch von der Zustimmung der 27 EU-Staaten ab. Ein breiter Konsens für die Zölle ist bislang noch nicht in Sicht.

Aus dem Bundeswirtschaftsministerium verlautet, dass Deutschland sich für einen fairen Wettbewerb einsetzt, jedoch nicht um den Preis eines Handelskrieges. Europa müsse seine Verhandlungsmacht voll ausschöpfen, um in den Verhandlungen mit China auf Augenhöhe zu bleiben. Die Haltung zu den Strafzöllen sei keine ideologische, sondern eine taktische Entscheidung. Wichtig sei es, eine Verhandlungslösung zu finden, die die Interessen Europas wahrt.

Innerhalb der Ampel-Koalition haben insbesondere die FDP-geführten Ministerien für Finanzen und Verkehr auf ein deutsches 'Nein' gedrängt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich skeptisch gegenüber Strafzöllen geäußert.