Deutschland erreicht in diesem Jahr erstmals mit Mühe das Zwei-Prozent-Ziel der NATO für Verteidigungsausgaben – ein Versprechen, das seit 2014 im Raum steht. Der Erfolg basiert jedoch hauptsächlich darauf, dass ein Teil des Sondervermögens in die Bilanz einfließt. Der reguläre Verteidigungshaushalt wird in den kommenden Jahren jedoch nur marginal ansteigen. Ab 2027 droht, nach dem Verbrauch des Sondervermögens, eine beachtliche Finanzierungslücke bei den Verteidigungsausgaben. Diese Entwicklung stellt die Frage in den Raum, aus welchen Quellen künftig Mittel für die Verteidigung bereitgestellt werden sollen. Dieser unsichere Ausblick wirft Schatten auf die langfristige Sicherheitslage Deutschlands und Europas. Mit einem kurzlebigen Strohfeuer wird die Abwehrfähigkeit der Bundeswehr kaum gestärkt.