Die Bundesregierung hat eine umfassende Klimaanpassungsstrategie verabschiedet, um Deutschland auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. "Wir werden mit der Strategie zum ersten Mal überprüfbare und messbare Ziele und Maßnahmen festlegen", erklärte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vor Journalisten. Der Entwurf wird nun den Bundesländern und zuständigen Verbänden zur weiteren Beratung vorgelegt. Noch vor Jahresende soll das endgültige Strategiepapier vom Kabinett beschlossen werden.
Das Dokument von über 250 Seiten listet zahlreiche Einzelmaßnahmen auf. Diese zielen darauf ab, die Infrastruktur, die Landwirtschaft und das Gesundheitswesen auf Klimafolgen wie größere Hitze und häufigeres Hochwasser vorzubereiten. Bis zum Jahr 2030 sollen 80 Prozent der Gemeinden und Landkreise über ein Klimaanpassungskonzept verfügen.
Konkrete, quantifizierbare Ziele sind jedoch die Ausnahme. Oft bleibt es eher allgemein: Bis 2028 sollen die Auswirkungen des Klimawandels stärker in Raumordnungsplänen berücksichtigt werden. Zudem ist vorgesehen, die Anpassungsfähigkeit der Wälder zu stärken, die Begrünung von Städten voranzubringen und die Bevölkerung verstärkt über Hitze-angepasstes Verhalten aufzuklären.
Ein kürzlich in Kraft getretenes neues Gesetz verpflichtet die Bundesregierung zur Erarbeitung dieser Anpassungsstrategie. "Es liegen jetzt zum ersten Mal systematisch erarbeitete Ziele für fast alle zentralen Handlungsfelder der Klimaanpassung vor", sagte Lemke. Sie sprach von einem "Gemeinschaftsprojekt" aller zuständigen Ministerien. Das Ziel sei es, Vorsorge für die kommenden Jahrzehnte zu treffen.