08. September, 2024

Reichtum

Deutschland auf Platz drei der Superreichen: Zahl der Millionäre steigt weiter

Deutschland auf Platz drei der Superreichen: Zahl der Millionäre steigt weiter

Die Zahl der Superreichen in Deutschland nimmt weiterhin zu. Jüngsten Analysen der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zufolge stieg die Zahl der Personen mit einem Finanzvermögen von über 100 Millionen Dollar im vergangenen Jahr um beeindruckende zehn Prozent. Damit verzeichnet Deutschland nun 3.300 Superreiche, nach 3.000 im Vorjahr, und positioniert sich weltweit hinter den USA (26.000) und China (8.300) an dritter Stelle. Global gibt es laut dem Bericht 73.000 Superreiche.

Die Autoren des Reports stellen fest: „Je höher das Anfangsvermögen des Einzelnen war, desto höher waren auch die Zuwächse.“ Insbesondere sehr wohlhabende Anleger hätten in den letzten Jahren stärker vom Kapitalmarkt profitiert. „Weniger Vermögende setzen traditionell auf risikoärmere Anlageklassen wie Bankguthaben, Bargeld oder Versicherungen – zulasten der Rendite“, erklärte Akin Soysal, BCG-Partner in Zürich und Mitverfasser der Studie.

Interessanterweise besitzen die 3.300 Superreichen in Deutschland fast ein Viertel des gesamten Finanzvermögens – genau 23 Prozent. Dieses Finanzvermögen umfasst Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Aktien und Investmentfonds sowie Pensionen. Sachwerte wie Immobilien und Edelmetalle sind in dieser Betrachtung nicht enthalten.

Das Gesamtfinanzvermögen der deutschen Superreichen beläuft sich laut BCG-Bericht auf beeindruckende 2,1 Billionen Dollar, etwa 1,9 Billionen Euro. Verteilt man diese Summe auf alle 84,7 Millionen Einwohner Deutschlands, so erhielte jeder rund 23.000 Euro. Dabei wuchs die Zahl der Millionäre in Deutschland im letzten Jahr um 30.000 auf insgesamt 555.000.

Doch die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter: Während 66,5 Millionen Deutsche weniger als 250.000 Dollar Finanzvermögen besitzen, prognostiziert BCG, dass die Superreichen in fünf Jahren statt 23 Prozent schon 26 Prozent des gesamten Finanzvermögens halten werden. Dies untermauert die Tendenz zu wachsender Ungleichheit.

Parallel dazu hat die Schweizer Bank UBS ebenfalls einen Vermögensbericht veröffentlicht. Dieser zeigt, dass das durchschnittliche Vermögen pro Kopf in Deutschland 2023 bei rund 265.000 Dollar (etwa 245.000 Euro) lag. Deutschland belegt damit Platz 17 im internationalen Vergleich, während die Schweiz mit etwa 710.000 Dollar pro Person an der Spitze steht. Weltweit stiegen die Vermögen insgesamt um 4,2 Prozent.