Es scheint, als würde über Deutschland nur noch geklagt: zu hohe Energiepreise, eine stagnierende Wirtschaft und ein überbordender Bürokratieapparat. Doch ein Blick auf aktuelle Studien zeichnet ein anderes Bild. Deutschlands Wirtschaft steht in Sachen Forschung und Innovation weltweit ganz oben.
Nur Südkorea schlägt uns im globalen Vergleich, wenn es um Zukunftstechnologien und Innovationskraft geht. In Schlüsselbereichen wie Energie, nachhaltige Produktionsprozesse und Kreislaufwirtschaft gehört Deutschland zur Weltspitze. Ein Grund zum Jubeln – zumindest auf den ersten Blick.
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Stabile Innovationskraft trotz Widrigkeiten
Trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds zeigt eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), dass der Innovationsmotor in Deutschland weiter brummt. Vor allem die deutsche Industrie, das Herzstück der Wirtschaft, investiert kräftig in Forschung und Entwicklung.
„Deutschland ist nach wie vor eine führende Industrienation“, sagt Robert Maier, Partner bei der Beratungsgesellschaft Eisbach Partners, die ebenfalls eine Studie zur Innovationskraft der deutschen Unternehmen durchgeführt hat.
„Besonders große Unternehmen zeigen, dass sie verstanden haben, wie wichtig Investitionen in die Zukunft sind.“
Mittelstand bleibt Vorreiter
Eine besondere Rolle spielt der deutsche Mittelstand. Die M-Dax-Konzerne – darunter bekannte Namen wie Thyssenkrupp, Evonik und Krones – halten ihre Innovationsausgaben trotz rückläufiger Gewinne auf einem konstant hohen Niveau.
„Es wäre leicht, in Krisenzeiten bei Forschung und Entwicklung zu sparen. Doch diese Unternehmen wissen, dass dies ein fataler Fehler wäre“, erklärt Maier.
Die Ausgaben sind im Schnitt sogar um 24 Prozent gestiegen – ein deutliches Zeichen, dass der Innovationswille in Deutschland ungebrochen ist.
Innovationsbremse: Bürokratie und Fachkräftemangel
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Denn während die Unternehmen ihre Innovationskraft hochhalten, bremsen zwei große Herausforderungen den Fortschritt: Bürokratie und Fachkräftemangel. Besonders die Maschinenbauunternehmen, das Rückgrat der deutschen Exportwirtschaft, spüren den Mangel an qualifizierten Fachkräften in Forschung und Entwicklung.
„Die Innovationskraft wird durch steigende bürokratische Hürden massiv eingeschränkt“, warnt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
Wachstum durch Forschung sichern
Die Lösung? Investitionen in die Ausbildung, stärkere Förderung von Innovationsprojekten und der Abbau von Bürokratie. Denn eines ist klar: Nur durch die Weiterentwicklung neuer Technologien kann Deutschland seinen Platz in der Weltspitze behaupten. Die Unternehmen haben das verstanden – jetzt muss auch die Politik nachziehen.
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