24. Oktober, 2024

Politik

Deutschland auf neuen Wegen: Chancenkarte für Fachkräfte

Deutschland auf neuen Wegen: Chancenkarte für Fachkräfte

Deutschland öffnet seine Türen weiter für Fachkräfte aus aller Welt: Seit der Einführung der neuen Regelung für die sogenannte Chancenkarte haben in den vergangenen Monaten durchschnittlich 550 Personen monatlich das zugehörige Visum erhalten. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden insgesamt fast 2.500 solcher Visa zwischen dem 1. Juni und dem 17. Oktober ausgestellt. Besonders gefragt ist das Visum bei Bewerbern aus Indien, die mit über 780 erteilten Chancenkartevorausschrietern an der Spitze stehen, gefolgt von China, der Türkei und Pakistan. Die Chancenkarte ist ein innovatives Instrument, das Bewerbern Punkte für Qualifikationen wie Berufsausbildung, Sprachkenntnisse und Deutschlandbezug vergibt und ihnen so den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt ebnet. Sie richtet sich an Fachkräfte, die nicht alle Bedingungen für ein reguläres Arbeitervisum erfüllen, ihnen aber trotzdem ein Jahr Zeit bietet, um eine feste Anstellung in Deutschland zu finden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Aufenthalt sogar um zwei weitere Jahre verlängert werden. Dennoch gibt es kritische Stimmen: Die Grünen-Innenpolitikerin Misbah Khan sieht in der bestehenden Regulierungsdichte ein Hindernis für die weitergehende Nutzung der Chancenkarte. Aktuelle Statistiken würden ihrer Meinung nach zeigen, dass die Angst vor einer übermäßigen Einwanderung und die daraus resultierende bürokratische Überregulierung nicht förderlich für eine erfolgreiche Migrationspolitik sind. Eine Studie der Bundesregierung schlägt vor, die momentan auf viele Stellen verteilten Prozesse zu zentralisieren, um den Einwanderungsprozess effizienter zu gestalten. Durch diese Maßnahmen könnten die Bearbeitungszeiten um bis zu 40 Prozent reduziert werden, wie aus Regierungskreisen zu vernehmen ist – ein vielversprechender Ansatz, um die Fachkräfteeinwanderung kundenfreundlicher aufzubauen.