21. Oktober, 2024

KI

Deutschland auf Kurs zur führenden KI-Nation: Politische und wirtschaftliche Weichen werden neu gestellt

Deutschland auf Kurs zur führenden KI-Nation: Politische und wirtschaftliche Weichen werden neu gestellt

Die Bundesregierung setzt sich ambitionierte Ziele, um Deutschland als Spitzenreiter im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) in Europa zu etablieren. Bei einem Digital-Gipfel in Frankfurt am Main erläuterte Digitalminister Volker Wissing (FDP), dass dafür sowohl die wirtschaftsfreundliche Umsetzung der europäischen KI-Verordnung als auch eine verbesserte Datenverfügbarkeit für aufstrebende Start-ups unerlässlich seien. Deutschland genießt international hohes Ansehen für die Ausbildung seiner KI-Experten. Doch wenn es um die praktische Anwendung in Wirtschaft und Verwaltung geht, gibt es laut Experten noch erheblichen Nachholbedarf. Unter den globalen Spitzenreitern in der KI-Branche ist bislang kein deutsches Unternehmen vertreten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestand ein, dass beim Thema Digitalisierung bislang zu wenig geschehen sei, sieht aber großes Potenzial: "Jetzt, wo die nötige Rechenleistung bereitsteht, können deutsche Unternehmen neue, tragfähige Geschäftsmodelle entwickeln." Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte, dass Deutschland auf einem guten Weg sei. "Jedoch ist der internationale Wettbewerb hart und wir müssen uns stetig verbessern." Innovative KI-Lösungen müssten flächendeckend in die deutsche Wirtschaft integriert werden, um im internationalen Vergleich zu bestehen. Weltweit haben sich die USA mit Unternehmen wie OpenAI und Google sowie China mit Baidu und Alibaba als führende Kräfte der KI-Industrie etabliert. Europas Spitzenreiter kommen derzeit hauptsächlich aus Frankreich, während Deutschland mit dem Heidelberger Start-up Aleph Alpha und dem Kölner Sprachspezialisten DeepL eigene Anwärter aufbaut. Eine Studie der OECD bestätigt, dass Deutschland insbesondere in der KI-Forschung auf dem Vormarsch ist und bei KI-Patenten international den zweiten Platz hinter den USA belegt. Volker Wissing forderte zudem, dass digitale Projekte analoge Prozesse nicht nur ergänzen, sondern ersetzen sollten, um Doppelstrukturen zu vermeiden. In dieselbe Kerbe schlägt Habeck: Die Erhöhung der technologischen und digitalen Souveränität Deutschlands sei von entscheidender Bedeutung. Innovationsfreundliche, userzentrierte und rechtssichere Rahmenbedingungen seien der Schlüssel zu einer erfolgreichen Implementierung der KI-Verordnung. Am Rande des Digital-Gipfels wurden weitere Digitalisierungsprojekte angekündigt. In einer gemeinsamen Initiative von Bund, Bahn und Mobilfunkanbietern soll die Bahnstrecke Hamburg-Berlin vollständig mit 5G abgedeckt werden. Technische Anpassungen an Zügen und bestehenden Funksystemen sollen diese zukunftssichere Kommunikationstechnologie für Reisende verfügbar machen. Ein weiteres Highlight ist der Aufbau des "DataHub Europe", einer Plattform, die von der Schwarz Gruppe und der Deutschen Bahn AG ins Leben gerufen wurde. Dieses Projekt bündelt Daten aus der Industrie und Medien, um KI-Modelle auf einer sicheren Infrastruktur trainieren zu können. Bekannte Medienhäuser, darunter die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die DvH Medien, sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt und stellen Inhalte zur Verfügung.