Der Ausbau des Breitbandnetzes in Deutschland nimmt Fahrt auf. Wie aus einem Fortschrittsbericht des Digitalministeriums hervorgeht, sind 87 Prozent der Maßnahmen zur Umsetzung der 'Gigabitstrategie' der Ampelkoalition entweder im Gange oder bereits abgeschlossen. Ein Jahr vor Ablauf der Legislaturperiode zeichnet sich damit eine positive Zwischenbilanz ab. Die 'Gigabitstrategie' zielt darauf ab, bis 2030 flächendeckend schnelles Glasfaserinternet und 5G-Netze zu etablieren. Bereits bis 2025 sollen 50 Prozent der Haushalte die Möglichkeit haben, Glasfaseranschlüsse zu buchen.
Der Bericht hebt die bemerkenswerten Fortschritte im Glasfaserausbau hervor: Rund ein Drittel der Haushalte ist bereits angeschlossen, und die EU-Kommission lobt die Entwicklung als 'spektakulär'. Digitalminister Volker Wissing zeigt sich optimistisch, das Etappenziel für 2025 zu erreichen, und sieht Deutschland beim 5G-Ausbau an der europäischen Spitze. Gleichwohl gibt es Hürden: Viele Haushalte nutzen trotz Verfügbarkeit die Glasfasern nicht, da bestehende Technologien oft als ausreichend wahrgenommen werden.
Herausforderungen bleiben bestehen, insbesondere bei der Mobilfunkabdeckung in Bahntunneln, wo nur etwa zwei Drittel der Anlagen ausgerüstet sind. Zudem kommt der 5G-Ausbau in Hauptbahnhöfen nur schleppend voran. Auch alternative Verlegeverfahren für Glasfaserkabel wie 'Trenching' sind bisher wenig verbreitet, obgleich sie den Ausbau beschleunigen könnten.
Um die Akzeptanz und Nutzung von Glasfaser zu steigern, plant das Digitalministerium eine Image-Kampagne. Darüber hinaus wird in Kooperation mit der Bundesnetzagentur an einer Strategie zur Umstellung von Kupfer- auf Glasfasernetze gearbeitet. Diese Thematik ist innerhalb der Branche, besonders für die Deutsche Telekom, angesichts der möglichen Abschaltung alter DSL-Leitungen, kontrovers.