Die deutsche Schifffahrtsverwaltung plant eine umfassende Reform der Flaggenstaatsverwaltung, um Reedereien zur Nutzung der deutschen Flagge zu motivieren. Ziel ist es, mehr Schiffe unter deutscher Flagge segeln zu lassen, was auch die Anwendung des deutschen Arbeitsrechts an Bord garantiert. Laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) fährt bisher ein Großteil der deutschen Handelsflotte unter fremder Flagge. Mit der Reforminitiative des Bundesverkehrsministeriums sollen Hürden wie Bürokratie und Kostenfallen überwunden werden. Eine zentrale Servicestelle für Reedereien und Seeleute ist in Planung, um die Verwaltung zu vereinfachen. Der Fortgang der Reform hängt maßgeblich von dem Einfluss der neuen Bundesregierung ab. Der Verband Deutscher Reeder hat der Reform seine Unterstützung zugesichert. In einer Stellungnahme betonte der Verband, die Attraktivität der deutschen Flagge müsse im internationalen Wettbewerb gestärkt werden. Problematisch sind laut Verband zu viel Bürokratie und kostspielige Sonderregelungen, obwohl die deutsche Flagge international vergleichsweise gut positioniert ist. Im internationalen Hafenstaatkontroll-Ranking belegen Dänemark, die Niederlande und Norwegen die Spitzenplätze, während die deutsche Flagge Platz 21 von 71 erreichte. Deutschlands Position im globalen Handel ist hochkarätig: Nach Schiffsgewicht rangiert die deutsche Handelsflotte nach der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung weltweit an siebter Stelle, hinter Branchenriesen wie Griechenland und China.
Wirtschaft
Deutscher Flaggenreiz: Auf Kurs in Richtung Attraktivität
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