07. Januar, 2025

Wirtschaft

Deutscher Dienstleistungssektor wächst trotz steigender Kosten leicht

Deutscher Dienstleistungssektor wächst trotz steigender Kosten leicht

Der deutsche Dienstleistungssektor verzeichnete im Dezember einen leichten Anstieg der Geschäftstätigkeit und kehrte trotz wachsender Preisdrucke zurück in den Wachstumsbereich. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Der finale Einkaufsmanagerindex (PMI) der HCOB für den Dienstleistungssektor stieg von 49,3 im November auf 51,2 im Dezember, und lag damit leicht über dem vorläufigen Wert von 51,0. Werte über 50 signalisieren dabei eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten. Treiber dieses Wachstums war vor allem der Fortschritt bei den Auftragsrückständen, obwohl der Zufluss neuer Aufträge den vierten Monat in Folge rückläufig war. Dies wurde auf Unsicherheiten bei den Kunden, mangelnde öffentliche Ausschreibungen und eine schwache Nachfrage aus dem verarbeitenden Gewerbe zurückgeführt. Die Verbraucherdienstleistungen hingegen erfreuten sich einer regen Nachfrage. Dennoch sah sich der Sektor beträchtlichen Kostensteigerungen gegenüber. Die Inputkosten stiegen so stark wie seit letztem Februar nicht mehr, was vor allem auf Lohnsteigerungen zurückzuführen ist und zu einem spürbaren Anstieg der Verkaufspreise führte. „Die Hauptaussage des Dienstleistungs-PMI für Dezember ist schwaches Wachstum gepaart mit starker Inflation – nahezu Stagflation in Reinform“, sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank. Er merkte an, dass die Widerstandsfähigkeit des Dienstleistungssektors trotz der Rezession in der verarbeitenden Industrie seine wachsende Unabhängigkeit von der industriellen Aktivität unterstreicht. Der HCOB Composite PMI für Deutschland, der sowohl Dienstleistungen als auch das verarbeitende Gewerbe umfasst, blieb im Kontraktionsbereich bei 48,0, jedoch leicht erhöht im Vergleich zum Neunmonatstief von 47,2 im November. Die Beschäftigung im Dienstleistungssektor fiel den sechsten Monat in Folge, wenn auch nur geringfügig. Unternehmen nannten Kosteneinsparungen und einen Mangel an neuen Projekten als Gründe für den Personalabbau.