Die Kurse deutscher Staatsanleihen verzeichneten am Donnerstag einen leichten Anstieg, wobei der Euro-Bund-Future um 0,07 Prozent auf 134,12 Punkte stieg. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen reduzierte sich auf 2,14 Prozent, während der Markt auf der Suche nach klaren Signalen war.
Der Fokus lag unter anderem auf den Verbraucherpreisdaten. In Spanien ist die Inflationsrate im November bemerkenswert gestiegen und lag bei einer Jahresrate von 2,4 Prozent, ein Anstieg im Vergleich zu den vorherigen 1,8 Prozent. Diese Entwicklung wurde jedoch von Experten erwartet, die Basiseffekten dafür verantwortlich machen. Auch in Deutschland rechnet man mit einem Anstieg der Inflationsrate im November; erste Daten aus verschiedenen Bundesländern bestätigen diesen Trend.
Ein bedeutender Punkt war zudem das überraschende Gleichziehen der Renditen französischer und griechischer Staatsanleihen, was einer merklichen Steigerung der französischen Renditen in den letzten Tagen zu verdanken ist. Diese Entwicklung findet in einem politisch angespannten Umfeld statt, da die Minderheitsregierung von Premierminister Michel Barnier in Frankreich am Rande eines Misstrauensvotums durch den rechtsnationalen Front National steht. Barnier warnte angesichts des hohen Haushaltsdefizits vor möglichen "schweren Turbulenzen" auf den Finanzmärkten. Entgegen der politischen Unsicherheit sank die Rendite für französische Anleihen am Donnerstagvormittag.
Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) dämpften zuletzt die Erwartung größerer Zinssenkungen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel warnte vor zu weitreichenden Maßnahmen, was die Experten der Commerzbank zu der Einschätzung bringt, dass für einen größeren Zinsschritt im Dezember erheblicher Widerstand überwunden werden müsste. Dieser Schritt scheint jedoch angesichts der aktuellen Inflationsprognosen unwahrscheinlich.