Die deutsche Wirtschaft sendet vorsichtige Zeichen der Erholung, da der Ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober um 1,1 Punkte auf 86,5 Zähler gestiegen ist. Nach einer Serie von Rückgängen markiert dieser Anstieg eine erfreuliche Wendung, auch wenn Analysten bereits mit einer leichten Verbesserung gerechnet hatten – allerdings lediglich auf 85,6 Punkte. Ifo-Präsident Clemens Fuest kommentierte optimistisch, dass man den wirtschaftlichen 'Sinkflug' vorerst gestoppt habe und sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen leicht besser einschätzte. Dennoch bleibt eine gewisse Skepsis bestehen, insbesondere angesichts der anhaltenden Herausforderungen in der Industrie durch schwache Auftragseingänge und einer unterdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung. Besonders im Bau hauptgewerbe trübten sich die Erwartungen weiter ein. Am anderen Ende des Spektrums zeigt sich im Dienstleistungssektor eine spürbare Verbesserung des Stimmungsbildes, insbesondere in den Bereichen Logistik, Tourismus und IT. Ulrich Kater von der Dekabank sieht hierin zwar Anzeichen für eine Bodenbildung der Konjunktur, jedoch keine umfassende Trendwende. Der wirtschaftliche Ausblick bleibt allgemein verhalten, mit Bankökonomen, die erst für das kommende Jahr mit einer konjunkturellen Erholung rechnen. Diese soll durch mögliche Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank angekurbelt werden. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer hält eine tiefgreifende Rezession für unwahrscheinlich, glaubt jedoch eher an eine Stagnation im Winterhalbjahr mit einer schwachen Erholung im Frühjahr. Die jüngste Einschätzung der Bundesbank zeichnet ein ähnlich zurückhaltendes Bild, da die deutsche Wirtschaft in den Sommermonaten schrumpfte und bis zum Jahresende kaum Bewegung erwartet wird.
Wirtschaft
Deutsche Wirtschaft zeigt zarte Erholung: Ifo-Index steigt erstmals seit Monaten
