07. Oktober, 2024

Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft vor Herausforderungen: Auftragseingänge und Konsum zurückhaltend

Deutsche Wirtschaft vor Herausforderungen: Auftragseingänge und Konsum zurückhaltend

Die deutsche Wirtschaft sieht sich aktuell mit zunehmend trüben Aussichten konfrontiert. Insbesondere die Industrie musste im August einen überraschend deutlichen Rückgang bei den Auftragseingängen um 5,8 Prozent hinnehmen, wobei sich die Situation auch bei Herausrechnung von Großaufträgen mit einem Minus von 3,4 Prozent nicht wesentlich positiver darstellt. Im Vergleich dazu hatte der Vormonat Juli, nach einer Revision, noch einen Zuwachs von 3,9 Prozent verzeichnet. Wirtschaftsminister Robert Habeck äußerte sich kritisch und gestand ein, dass die wirtschaftliche Lage unzufriedenstellend sei.

Die Autobranche, Deutschlands industrielle Vorzeigebranche, verzeichnete im ersten Halbjahr ebenfalls deutliche Absatzeinbußen. Der nominale Umsatz sank um 4,7 Prozent auf 269,5 Milliarden Euro, in starkem Kontrast zum Vorjahreszeitraum, in dem ein Rekordumsatz erreicht wurde. Eine ähnliche Tristesse zeigt sich auch im Einzelhandelssektor: Der Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts fiel im September weiter, und insbesondere Auto- und Möbelhändler bewerten ihre Aussichten pessimistisch.

Ökonom Patrick Höppner vom Ifo-Institut betont, dass die Verunsicherung bei Verbrauchern und Verbraucherinnen bezüglich des wirtschaftspolitischen Umfelds keine dynamische Entwicklung der Konsumausgaben für den Rest des Jahres 2024 erwarten lasse. Der Handelsverband Deutschland (HDE) unterstreicht, dass die Verbraucherstimmung seit Monaten rückläufig ist, jedoch sei zumindest eine minimale Ausweitung des Konsums denkbar, da die Anschaffungsneigung leicht gestiegen ist.

Angesichts dieser Anzeichen hat die Bundesregierung ihre Wachstumserwartungen nach unten korrigiert. Statt eines für 2024 geplanten leichten Zuwachses des Bruttoinlandsprodukts wird nun ein Rückgang prognostiziert. Minister Habeck bekräftigte, dass kurzfristige Investitionsimpulse notwendig seien und die geplante "Wachstumsinitiative" dazu beitragen soll, wirtschaftliche Hemmnisse zu beseitigen.