Die aktuelle Schwächeperiode der deutschen Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesbank noch bis ins Jahr 2025 andauern. Trotz erster Erholungsanzeichen erwarten die Experten auch im ersten Quartal 2025 keine Befreiung aus der anhaltenden Stagnationsphase, wie im jüngsten Monatsbericht der Notenbank hervorgeht. Der Volkswirtschaft droht somit ein weiteres Jahr ohne nennenswertes Wachstum.
Rückblickend verzeichnete Deutschland im Jahr 2024 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein Minus von 0,2 Prozent in der Wirtschaftsleistung. Damit erlebte Europas größte Volkswirtschaft das zweite Rezessionsjahr in Folge. Im letzten Quartal von 2024 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt laut einer ersten Schätzung der Statistiker um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Besondere Schwächen werden erneut in der Industrie vermutet, die trotz leichter Verbesserungen im Auslandsgeschäft weiterhin schwächelt. Auch der Bausektor liefert kaum Impulse für ein Wirtschaftswachstum. Der private Konsum hingegen erfährt eine leichte Erholung, da gestiegene Löhne den Verbrauchern mehr Spielraum verschaffen. Dennoch bleibt die Unsicherheit unter den Verbrauchern hoch und bremst eine stärkere Erholung der Ausgaben.
Zudem sorgt die Inflation für zusätzliche Belastungen: Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die zweithöchste Rate im letzten Jahr darstellt. Ein schnelles Nachlassen des Preisdrucks ist laut Bundesbank nicht zu erwarten. Treiber der Inflation sind vor allem der gestiegene CO2-Preis sowie Verteuerungen beim Deutschlandticket, Benzin, Heizöl und Gas.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer: Die Bundesbank prognostiziert für die kommenden Monate eine allmähliche Abnahme der Inflationsrate. Während der zuletzt kräftige Preisanstieg bei Dienstleistungen wie Versicherungen, Flugreisen und in der Gastronomie abnimmt, bleibt er jedoch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.