Die deutsche Wirtschaft kann bisher nicht auf einen Aufschwung durch private Konsumausgaben hoffen, so die aktuelle Konsumklimastudie der Nürnberger Institute GfK und NIM. Schwache Wachstumsprognosen und steigende Arbeitslosenzahlen bremsen derzeit die Erholung aus der Wachstumskrise. Für Januar prognostiziert GfK einen leichten Anstieg des Konsumklimas um 1,8 Punkte auf -21,3 Punkte. Vor der Corona-Pandemie lag das Konsumklima jedoch deutlich höher. Der Ausblick bleibt düster: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stellt fest, dass Verbraucher durch hohe Energie- und Lebensmittelpreise sowie die Unsicherheit um Arbeitsplätze verunsichert sind. Das Ifo-Institut bestätigt diese Tendenz mit einem weiteren Rückgang seines Beschäftigungsbarometers, das derzeit bei 92,4 Punkten liegt. Besonders betroffen sind die Industrie und der Handel, wo zunehmend Arbeitsplätze abgebaut werden. Laut DIW dämpfen die Arbeitsplatzverluste im verarbeitenden Gewerbe ebenfalls den Konsum. Internationale Unsicherheiten, insbesondere im Kontext der Politik des US-Präsidenten Donald Trump, beeinträchtigen zudem die Exportaussichten. Hoffnungsschimmer bieten die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, die der Wirtschaft etwas Antrieb geben könnten. Ein Lichtblick am Arbeitsmarkt: Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer ist der Fachkräftemangel angesichts der schwächelnden Konjunktur keine allumfassende Hürde mehr. Doch während derzeit 43 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten haben, Stellen zu besetzen, ist dieser Anteil im Vergleich zu 2022 um zehn Prozentpunkte gesunken. Dennoch besteht beispielsweise in der Bauwirtschaft nach wie vor Bedarf an Personal. Besorgniserregend ist hingegen der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland: Das Statistische Bundesamt verzeichnet für November einen Anstieg der Insolvenzverfahren um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet bis Jahresende 22.400 Insolvenzen – den höchsten Wert seit 2015 – mit einem möglichen Anstieg im kommenden Jahr auf das Niveau des Krisenjahres 2009.
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Deutsche Wirtschaft in der Wachstumsflaute: Private Konsumausgaben bleiben schwach
