Künstliche Intelligenz (KI) spielt in der deutschen Wirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle. Jüngste Erhebungen des Ifo-Instituts zeigen, dass ein Drittel der großen Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern bereits KI-Technologien einsetzt. Insbesondere die IT-Branche sowie dienstleistungsnahe Sektoren führen diese Entwicklung an. Im europäischen Kontext positioniert sich Deutschland dabei im oberen Mittelfeld, hinter Vorreitern wie Dänemark und Finnland, aber deutlich vor Frankreich.
Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, hebt hervor, dass KI dazu beitragen könne, den Fachkräftemangel zu kompensieren und die Effizienz zu steigern. Dies sei von entscheidender Bedeutung, um den Wohlstand in Zeiten des demografischen Wandels zu sichern. Er warnt jedoch davor, bei der Implementierung der EU-Vorgaben zur KI unnötige bürokratische Hürden aufzubauen, die Unternehmen zusätzlich belasten könnten.
Nach Angaben des Ifo-Instituts wird KI in deutschen Unternehmen vornehmlich zur Text- und Datenanalyse sowie zur Produktionsautomatisierung genutzt. Wichtige Einsatzgebiete umfassen IT-Sicherheit, Marketing, Produktion und Rechnungswesen.
Obwohl das Potenzial zur Effizienzsteigerung – etwa in der Logistik und im Gesundheitswesen – groß ist, zögern viele Unternehmen. Die Gründe hierfür liegen in mangelnder Sachkenntnis, Herausforderungen bei der Integration in vorhandene Geschäftsprozesse sowie rechtlichen und datenschutzrechtlichen Bedenken. Ifo-Studienleiter Oliver Falck betont daher die Bedeutung der Fortbildung der Mitarbeitenden, um bestehende Wissenslücken zu schließen.