Die wirtschaftliche Lage Deutschlands steht auf wackeligen Beinen, während das Statistische Bundesamt bald seine neuesten Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2024 präsentieren wird. Die zentrale Frage dabei: Wird es für Deutschland erneut eine wirtschaftliche Schrumpfung geben oder reicht es zumindest für eine schwarze Null? Zusätzlich werden die Daten zum Staatsdefizit des laufenden Jahres erwartet.
Über das Jahr hinweg hat die Wirtschaft der Bundesrepublik einen durchwachsenen Kurs eingeschlagen. Ein leichtes Wachstum im ersten Quartal des Jahres schien Hoffnungen zu wecken, wurde jedoch von einem Rückgang im zweiten Quartal wieder zunichtegemacht. Das minimal positive Wachstum im dritten Quartal reicht kaum aus, um zu beruhigen. Die Vorhersagen der Bundesregierung deuten darauf hin, dass das Jahr 2024 mit einem leichten Rückgang von 0,2 Prozent das zweite Rezessionsjahr in Folge werden könnte.
Die Probleme sind vielschichtig: International verliert China an Wirtschaftsdynamik, während die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen im Inland zunimmt. Die Exportprognosen, einst eine deutsche Stärke, sind alles andere als rosig. Der Automobilsektor und die Chemiebranche, traditionell zwei der wichtigsten Industriezweige, sowie der Wohnungsbau stecken in Schwierigkeiten. Der Konsum der privaten Haushalte zieht nicht an, gebremst von hohen Energiepreisen und keiner Entlastung in Sicht aufgrund zaghaften Reformwillens.
Ein Funken Hoffnung liegt auf der politischen Agenda nach den Wahlen, jedoch geben die wirtschaftlichen Gefahren aus dem Ausland Anlass zur Beunruhigung. Der zukünftige US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, hohe Zölle auf europäische Importe erheben zu wollen; eine potenzielle Bedrohung insbesondere für die exportorientierte deutsche Wirtschaft.