Donald Trumps Aussicht auf eine erneute Präsidentschaft sorgt sowohl für Besorgnis als auch für Aufschwungssignale an den internationalen Aktienmärkten. Insbesondere die exportorientierte deutsche Wirtschaft zeigt sich alarmiert wegen möglicher Zölle, die der ehemalige US-Präsident im Wahlkampf angekündigt hatte.
Die deutsche Industrie warnt vor den potenziellen Folgen einer solchen Politik. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) äußerte Bedenken über umfassende Importzölle von bis zu 20 Prozent auf allgemeine Importe und sogar 60 Prozent auf chinesische Waren. Diese könnten nicht nur die deutsche und europäische Wirtschaft, sondern auch die US-Wirtschaft erheblich belasten.
Ähnliche Ansichten teilt der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Dirk Jandura, der auf die Bedeutung einer partnerschaftlichen Handelsbeziehung zwischen Deutschland und den USA hinweist. Ökonomen der Berenberg-Bank prognostizieren, dass selektive Zölle die Wachstumsprognosen für Deutschland leicht senken könnten, während ein breiter Zoll auf europäische Importe weitere Schäden verursachen würde.
Ein „Worst-Case-Szenario“, skizziert vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft, könnte einen Handelskrieg entfachen, der die deutsche Wirtschaft schwer belastet. Moritz Schularick vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sieht einen Trump-Sieg ebenfalls kritisch, da dies zusätzliche wirtschaftliche und sicherheitspolitische Herausforderungen mit sich bringen könnte.
Aktienmärkte reagieren dagegen mit Optimismus. Der DAX stieg um mehr als ein Prozent, während asiatische Märkte gemischte Reaktionen zeigten. Deutsche Automobilhersteller wie Mercedes-Benz, BMW und Porsche sind jedoch von Sorgen um mögliche Strafzölle betroffen.
Im Gegensatz dazu klettern Tesla-Aktien im US-Handel, was auf die Nähe von Elon Musk zu Trump im Wahlkampf zurückzuführen ist. Parallel dazu erlebte der Bitcoin nach den Wahlen ein beeindruckendes Hoch, während die Ölpreise aufgrund eines starken US-Dollars zunächst sanken.