18. März, 2025

Wirtschaft

Deutsche Weine trotzen globalen Herausforderungen: Weißwein im Aufschwung

Deutsche Weine trotzen globalen Herausforderungen: Weißwein im Aufschwung

Der internationale Trend hin zu Weißwein hat den deutschen Weinausfuhren im Jahr 2024 einen positiven Impuls gegeben. Laut Ernst Büscher, dem Sprecher des Deutschen Weininstituts (DWI), erhöhte sich die exportierte Menge deutscher Weine um drei Prozent auf 1,2 Millionen Hektoliter. Trotz globaler Unsicherheiten zeigt sich der Exportmarkt widerstandsfähig.

Große Besorgnis herrscht jedoch bei den Verantwortlichen des DWI angesichts der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle von 200 Prozent auf Wein und andere alkoholische Getränke aus der EU. Büscher warnte eindringlich, dass der deutsche Weinmarkt in den USA fast vollständig zum Erliegen kommen könnte.

Sollten die Zölle umgesetzt werden, drohen erhebliche Verluste, die mit den 2019 eingeführten 25-Prozent-Strafzöllen vergleichbar wären, die bereits deutliche Wertverluste verursachten. Die USA bleiben trotz dieser Herausforderungen der wichtigste Markt für deutsche Weine, wobei der Durchschnittspreis im Vorjahr leicht stieg, während die ausgeführte Menge etwas abnahm.

Büscher betont: „Die Welt zeigt verstärkt Interesse an Weißwein.“ Vor allem in Märkten wie China sei Riesling gefragt. Deutschland profitiere von diesem Trend aufgrund seines großteils weißen Rebsortenanbaus. Der Fokus der Konsumenten liegt auf leichteren und frischeren Weinen, was den globalen Trend zur bewussten Ernährung unterstreicht.

Interessanterweise blieb der Wert der exportierten Weine im Jahr 2024 stabil bei 384 Millionen Euro, obwohl der Durchschnittspreis je exportiertem Liter gesunken ist. Die DWI-Geschäftsführerin Monika Reule wies auf den starken internationalen Wettbewerb hin, der durch kostengünstigere Produzenten verstärkt wird.

Innerhalb Deutschlands erfreuen sich Weiß- und Roséweine steigender Beliebtheit. Auch alkoholfreie Weine verzeichnen ein markantes Wachstum, obwohl sie mit einem Anteil von geschätzten 1,5 Prozent noch immer einen Nischenmarkt bedienen. Der Marktanteil der Weißweine liegt stabil, während Roséweine einen leichten Zuwachs verzeichnen.