Inmitten einer Phase wirtschaftlicher Verunsicherung und einer allgemeinen Krisenstimmung haben deutsche Kapitalanleger einen beachtlichen Zuwachs ihres Vermögens verzeichnet. Entgegen dem rauen Konjunkturklima ist das Vermögen in Deutschland im vergangenen Jahr um beachtliche zehn Prozent angewachsen und übersteigt nun die Vier-Billionen-Dollar-Marke. Die neuste Studie der Boston Consulting Group (BCG), veröffentlicht im renommierten 'Global Asset Management' Vermögensreport, zeigt auf globaler Ebene sogar ein Anwachsen des von Vermögensverwaltern betreuten Kapitals auf nahezu 119 Billionen Dollar – ein Anstieg um zwölf Prozent. Diese Entwicklung markiert ein starkes Comeback nach dem Rückgang des weltweiten Anlagevermögens im Vorjahr 2022 um neun Prozent und deutet auf eine mehr als erfolgreiche Korrektur im Jahr 2023 hin.
Die Ergebnisse der BCG-Studie gründen auf einer umfangreichen Datenbank, die sowohl institutionelle als auch private Investoren erfasst. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass in Deutschland der Löwenanteil des angelegten Kapitals – ganzen 68 Prozent – auf institutionelle Anleger wie Pensionsfonds und Versicherungen entfällt.
Überraschend aus Sicht der Vermögensverwaltenden war jedoch, dass der finanzielle Erfolg ausblieb. Trotz des Anstiegs der verwalteten Vermögen um lediglich 0,2 Prozent wuchsen die Kosten der Vermögensverwalter um über vier Prozent, was zu einem Rückgang der Gewinne in der Branche führte. Als ein signifikantes Rentabilitätsproblem identifiziert die BCG-Studie fallende Provisionserträge, die unter anderem auf den Trend zu passiven Anlageformen zurückzuführen sind. Investoren neigen zunehmend zu Indexfonds und vergleichbaren Anlagen, die ohne die aktive Auswahl durch Investmentmanager auskommen und daher geringere Gebühren kosten.
Unter den Schwergewichten der internationalen Vermögensverwaltung befindet sich auch ein deutsches Unternehmen: die Allianz, die mit ihren Tochtergesellschaften Pimco und Allianz Global Investors ein Anlagevolumen von über zwei Billionen Dollar vorweisen kann. Trotz einer dominierenden Präsenz von US-Gesellschaften im Bereich der Vermögensverwaltung, und mit Blackrock an der Spitze, behauptet sich die Allianz auf dem internationalen Parkett.