Die Stimmung unter deutschen Unternehmen in China hat einen neuen Tiefpunkt erreicht, wie aus der jüngsten Geschäftsklimaumfrage der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) hervorgeht. Nur knapp ein Drittel der befragten Firmen rechnet im kommenden Jahr mit einer positiven Entwicklung in der Volksrepublik – ein historischer Tiefstand in der seit Jahren laufenden Erhebung. Der pessimistischen Sicht der 29 Prozent, die mit einem Rückgang rechnen, steht jedoch ein bemerkenswerter Optimismus in puncto Forschungsinvestitionen gegenüber.
Trotz der Herausforderungen wie wachsender Preisdruck, intensiverer Wettbewerb und schleppende Nachfrage zieht sich die große Mehrheit der deutschen Unternehmen nicht aus China zurück. Gleichwohl nimmt der Anteil derjenigen ab, die bereit sind, weitere Investitionen in der Volksrepublik zu tätigen. Nun sind es lediglich rund 50 Prozent der befragten Unternehmen, die zusätzliche Mittel investieren möchten.
Ein Trend zur Entwicklung lokaler Strategien wird immer deutlicher, denn es wird für Firmen wichtiger, sich unabhängiger von ihren deutschen Zentralen aufzustellen. Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und vermehrte Investitionen in Forschung und Entwicklung stehen deshalb hoch im Kurs. Tatsächlich verweisen immer mehr deutsche Unternehmen darauf, ihre chinesischen Konkurrenten mittlerweile als Innovationsführer in verschiedenen Branchen wahrzunehmen, was eine interessante Wende im Wettbewerbsumfeld darstellt.