27. November, 2024

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Deutsche Umwelthilfe legt Widerspruch gegen Ölförderung im Wattenmeer ein

Deutsche Umwelthilfe legt Widerspruch gegen Ölförderung im Wattenmeer ein

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat juristische Schritte gegen die Fortsetzung der Ölförderung auf der Bohrinsel Mittelplate im schleswig-holsteinischen Wattenmeer eingeleitet. Am Montag stellte die DUH einen Widerspruch gegen die Ölförderung beim niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Die Umweltschützer argumentieren, dass die Auswirkungen der Ölförderung auf das Wattenmeer gemäß der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH) bisher nicht umfassend geprüft wurden, insbesondere nicht im neuen Betriebsplan für die Jahre 2024 bis 2026.

Die DUH sieht in der Weiterführung der Ölförderung erhebliche Risiken für die Artenvielfalt im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, bezeichnet den jetzigen Zustand als unhaltbar und fordert sowohl eine rechtliche Prüfung als auch ein sofortiges Ende der Ölförderung in diesem sensiblen Gebiet.

Nach Meinung des Landesbergbauamts in Hannover muss jedoch keine sofortige Einstellung der Ölförderung erfolgen. Ein Sprecher des LBEG betonte, dass der Widerspruch der DUH sorgfältig und zügig geprüft werde, aber keinen direkten Einfluss auf den laufenden Förderbetrieb habe. Bei der Genehmigung der Ölförderung seien FFH-Gebiete noch nicht berücksichtigt worden, obgleich für einige Bereiche wie Zuleitungen entsprechende Verträglichkeitsprüfungen stattfanden.

Wintershall Dea Deutschland, Betreiber der Bohrinsel, bekräftigte auf Anfrage, dass die Ölförderung auf Mittelplate weiterhin fortgesetzt werde, und kündigte an, den Widerspruch ebenfalls zu prüfen. Seit 1987 wird auf Mittelplate Öl gefördert, insgesamt mehr als 40 Millionen Tonnen. Es wird geschätzt, dass noch weitere 10 bis 15 Millionen Tonnen gewinnbar sind. Allerdings hatte das schleswig-holsteinische Energieministerium bereits im Mai beschlossen, keine Genehmigungen für die Erschließung neuer Ölfelder mehr zu erteilen. Somit wird die Ölförderung im schleswig-holsteinischen Wattenmeer im Jahr 2041 enden.