Die Deutsche Telekom konnte im dritten Quartal erneut von ihrem florierenden Geschäft in den USA erheblich profitieren. Sowohl Umsatz als auch Gewinn verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr von Juli bis September einen signifikanten Anstieg. Diese Zuwächse entsprachen den Erwartungen der Experten. Auch die Prognosen für das operative Ergebnis wurden leicht angehoben.
Der Umsatz stieg um etwas mehr als drei Prozent auf 28,5 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen in Bonn bekannt gab. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) legte um knapp sechs Prozent auf 11,1 Milliarden Euro zu. Insgesamt verbuchte die Deutsche Telekom einen Nettogewinn von rund drei Milliarden Euro, was einem Plus von 54 Prozent entspricht.
Für das laufende Jahr erwartet der Konzern nun einen Anstieg des operativen Gewinns um etwas mehr als sechs Prozent auf rund 43 Milliarden Euro. Dieses Ziel liegt etwa 100 Millionen Euro über der vorherigen Prognose. Die Ziele für den Free Cashflow und den Gewinn je Aktie blieben unverändert.
An der Börse wurden die Zahlen und die erhöhte Prognose des DAX-Schwergewichts positiv aufgenommen. Der Aktienkurs stieg kurz nach Handelsbeginn um 2,3 Prozent auf 28,48 Euro und näherte sich dem Mehrjahreshoch von 28,79 Euro vom Wochenanfang an.
Die Telekom-Aktie zählt, besonders dank der Erfolge der Tochter T-Mobile US, seit einiger Zeit zu den gefragtesten Papieren. Seit dem Tiefpunkt während des Corona-Crashs, bei etwas über zehn Euro, hat die Aktie um circa 150 Prozent zugelegt. Der Börsenwert des Unternehmens beläuft sich auf rund 140 Milliarden Euro, maßgeblich beeinflusst durch T-Mobile US.
T-Mobile US verzeichnete im dritten Quartal ein robustes Wachstum. Der Service-Umsatz stieg um fünf Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar, während der operative Gewinn um knapp acht Prozent auf acht Milliarden Dollar zulegte. Diese Sparte bleibt der dominierende Faktor im Gesamtkonzern. Der konzernweite Service-Umsatz wuchs um vier Prozent auf etwas über 24 Milliarden Euro.
In Deutschland erhöhte sich der Umsatz um 2,5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro, und das operative Ergebnis stieg um 3,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Im dritten Quartal gewann die Telekom hierzulande 327.000 neue Mobilfunk-Vertragskunden. Auch im Bereich Breitbandanschlüsse und im TV-Segment gab es Zuwächse.
"Die Wachstumsdynamik ist auf beiden Seiten des Atlantiks ungebrochen", sagte Finanzvorstand Christian Illek. "Gleichzeitig haben wir unsere Verschuldung wieder unter unsere Zielmarke zurückgeführt." Dies gelang vor allem durch den starken Anstieg des Free Cashflow AL, der um fast ein Drittel auf 6,2 Milliarden Euro zulegte.
Konzernchef Tim Höttges betonte auf einem Kapitalmarkttag Anfang Oktober die zukünftige Bedeutung der US-Tochter für Wachstum und operativen Gewinn. Er versprach den Aktionären eine höhere Dividende und kündigte Aktienrückkäufe in Milliardenhöhe an. Für das laufende Jahr plant die Telekom, die Dividende auf 90 Cent je Aktie zu erhöhen, 13 Cent mehr als 2023. Zudem soll es Aktienrückkäufe für bis zu zwei Milliarden Euro geben.